Tausende Frauen gehen in Pakistan zum Weltfrauentag auf die Strasse
Tausende Frauen haben am Montag in Pakistan demonstriert. Sie machen auf Missstände für Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen und häusliche Gewalt aufmerksam.
Das Wichtigste in Kürze
- Anlässlich des Weltfrauentags haben in Pakistan Tausende Frauen protestiert.
- Bezüglich der Geschlechtergleichstellung gehört das Land zu den Schlusslichtern der Welt.
- Religiöse Hardliner und Konservative kritisieren den «Aurat-Marsch».
In Pakistan sind am Weltfrauentag landesweit Tausende Demonstrantinnen durch die Strassen gezogen. Die als «Aurat-Marsch» bekannten Veranstaltungen seien in den Metropolen wegen der Corona-Pandemie deutlich kleiner ausgefallen als noch vergangenes Jahr, teilten Behörden am Montag mit.
Aktivistinnen hatten dieses Jahr in dem Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern auf Missstände für Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen und erneut auf häusliche Gewalt aufmerksam gemacht. Nach Angaben der UN gehört Pakistan in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter nach wie vor zu den Schlusslichtern der Welt.
Keine Zwischenfälle bei den Demonstrationen
Pakistans Premierminister Imran Khan liess am Frauentag mitteilen: «Wir verpflichten uns, ein sicheres und förderliches Umfeld für Frauen zu gewährleisten, damit sie ihre rechtmässige Rolle in der Entwicklung unserer Nation spielen können.»
Religiöse Hardliner und Konservative kritisieren die Veranstaltungen regelmässig. Sie werfen den Teilnehmerinnen etwa vor, «unislamisch» oder vom Ausland finanziert zu sein. 2020 waren Aktivistinnen am Rande einer Veranstaltung in der Hauptstadt Islamabad von frauenfeindlichen Extremisten angegriffen worden. Dieses Jahr gab es bei den Demonstrationen Behördenangaben zufolge keine Zwischenfälle, auch wegen strenger Sicherheitsvorkehrungen.
Gegründet wurde der sogenannte Aurat-Marsch in dem südasiatischen Land im Jahr 2018. Damals zogen Frauen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten durch Pakistans Hafenmetropole Karachi und forderten Gleichberechtigung. Seitdem gibt es jährliche Demonstrationen in den Grossstädten.