Tausende Hongkonger gehen gegen Regierung auf die Strasse

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Hong Kong,

Nach einem zunächst friedlichen Marsch zeichneten sich in Hongkong neue Spannungen ab. Einheiten der Polizei sammeln sich, Barrikaden werden errichtet.

Proteste in Hongkong
Demonstranten stehen gegenüber Polizisten und dem Personal der U-Bahn Station Kwun Tong am Eingang der Station. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kwun Tong werden wohl die ersten intelligente Überwachungskameras Hongkongs eingesetzt.
  • Deshalb versammeln sich die Protestler in diesem Bezirk – die U-Bahn umfährt die Station.

Aus Protest gegen die Regierung sind heute Samstag in Hongkong erneut Tausende Menschen auf die Strasse gegangen. Nach einem zunächst friedlichen Marsch zeichneten sich neue Spannungen ab. Protestler errichten Barrikaden auf Strassen im Stadtteil Kwun Tong, während sich in der Nähe Einheiten der Bereitschaftspolizei sammelten. 

Die Demonstranten hatten die Gegend für ihren Protest ausgewählt, weil Kwun Tong nach ihren Angaben der erste Bezirk in Hongkong ist, in dem sogenannte intelligente Überwachungskameras eingesetzt werden. Bei den Demonstranten besteht die Befürchtung, dass die Technologie zur Verfolge von Demokratie-Aktivisten eingesetzt werden könnte. 

U-Bahnen halten nicht bei Marsch

Die Kritik der Protestbewegung richtete sich heute Samstag auch gegen den Hongkonger U-Bahn-Betreiber, der vor Beginn des angemeldeten Marsches keine Züge mehr an den umliegenden Stationen halten liess. Dadurch erschwerte sich die Anreise für Demonstranten. 

Hongkong
Polizeibeamte verhaften in Hongkong einen Demonstranten. - keystone

Die Massenproteste in Hongkong für Freiheit und Demokratie begannen am 9. Juni und dauern bereits seit elf Wochen an. Am Freitag kursierten Pläne, wonach heute Samstag auch Zufahrtswege zum Flughafen blockiert werden sollten. Wie Hongkonger Medien berichtete, nahmen an der Aktion jedoch nur wenige Menschen teil, sodass es nicht zu Verzögerungen kam. 

Forderung nach freien Wahlen

Zentrale Forderungen der Demonstranten sind freie Wahlen und eine unabhängige Untersuchung von Polizeigewalt bei früheren Protesten. Auslöser der Demonstrationen war ein - inzwischen auf Eis gelegter - Gesetzentwurf der Regierung zur Auslieferung mutmasslicher Krimineller an China.

Die Millionenmetropole gehört seit dem Abzug der Briten 1997 wieder zu China. Als Sonderverwaltungszone sind Hongkong noch bis 2047 umfangreiche Sonderrechte garantiert. Um die fürchten nun aber viele Bewohner. An der Grenze zu Hongkong wurden chinesische Sicherheitskräfte zusammengezogen.

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