Tausende Simbabwer protestieren wegen anhaltender Wirtschaftskrise
Schon unter Langzeitpräsident Robert Mugabe war Simbabwe in eine Finanzkrise verwickelt. Nun werden auch Proteste gegen den neuen Präsidenten laut.
Das Wichtigste in Kürze
- Simbabwe befindet sich in einer Wirtschaftskrise.
- Oppositionsführer Nelson Chamisa fordert ein entschlossenes Durchgreifen gegen Korruption.
Tausende Menschen haben in Simbabwes Hauptstadt Harare gegen die gescheiterte Wirtschaftspolitik der Regierung protestiert. Die Demonstranten warfen Präsident Emmerson Mnangagwa am Donnerstag angesichts anhaltender Rekordarbeitslosigkeit, langer Schlangen an Tankstellen, teils leerer Supermarktregale und grosser Bargeldknappheit eine verfehlte Politik vor. Oppositionsführer Nelson Chamisa forderte unter dem Jubel einer grossen Menschenmenge ein entschlossenes Durchgreifen gegen Korruption, wie ein von seiner Partei auf Twitter veröffentlichtes Video zeigte.
Mnangagwa hatte die Präsidentschaftswahl im Juli nach offizieller Lesart knapp gewonnen. Die Opposition sprach von Wahlbetrug. Das Land im südlichen Afrika befand sich bereits unter Langzeitpräsident Robert Mugabe, der vor einem Jahr infolge eines Militärputsches zum Rücktritt gedrängt worden war, in einer Wirtschaftskrise. Trotz aller Ankündigungen hat sich die Lage unter Mnangagwas Führung noch nicht merklich gebessert. Der Staat hat seit einer Phase der Hyperinflation im Jahr 2008 keine eigene Währung mehr, deshalb herrscht Bargeldknappheit und die Wirtschaft stagniert.