Trotz Waffenruhe: Israel attackiert Ziele im Libanon
Trotz der Waffenruhe zwischen Israel und dem Libanon kommt es weiterhin zu Zwischenfällen. Beide Seiten werfen sich eine Verletzung des Abkommens vor.
Trotz der ausgerufenen Waffenruhe hat Israels Armee im Laufe des gestrigen Samstags mehrfach Angriffe im Libanon durchgeführt. Die Angriffe wurden sowohl durch das israelische Militär als auch durch libanesische Angaben bestätigt.
Israel begründete die Angriffe mit Verletzungen des Abkommens durch die gegnerische Seite. Im Nachbarland sollen Personen ein Fahrzeug mit Panzerfäusten und Militärausrüstung beladen haben, woraufhin Israel einen Luftangriff auf das Fahrzeug durchführte.
Rakete aus dem Jemen abgefangen
Nachdem bewaffnete Hisbollah-Mitglieder sich angeblich einer Anlage der Miliz genähert hatten, erfolgte ein weiterer israelischer Luftschlag. Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium wurde bei einem israelischen Luftangriff nahe Sidon eine Person verletzt.
Gemäss Israels Armee soll ein Raketenwerfer das Ziel gewesen sein. Es seien zuvor «terroristische Aktivitäten in einer Hisbollah-Einrichtung» registriert worden.
Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war bislang nicht möglich. Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, dass Israels Luftabwehr eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen hätte.
Angebliche Waffenlieferung trotz Waffenruhe
Gemäss der israelischen Nachrichtenseite «ynet» handelte es sich um eine ballistische Rakete. Zuvor berichtete die «SZ» von drei verletzten Personen durch einen israelischen Luftangriff im Südlibanon.
Am Samstagmorgen soll die Hisbollah Waffen aus Syrien erhalten haben. Infolge attackierte Israels Luftwaffe militärische Anlagen in Grenznähe.
Keine grossangelegten Angriffe mehr
Die besprochene Waffenruhe beläuft sich auf 60 Tage. In der Zeit soll Israel seine Bodentruppen schrittweise aus dem Libanon abziehen.
Die Massnahmen zielen darauf ab, dass sich die Hisbollah nicht erneut bewaffnet. Beide Seiten werfen sich wiederholt eine Verletzung des Abkommens vor – die grossangelegten Angriffe blieben jedoch aus.