Republikanerinnen feiern den Papst-Tod als göttliche Fügung
Von wegen «über Tote nicht schlecht reden»: Republikanische Abgeordnete wünschen den verstorbenen Papst Franziskus zur Hölle.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Tod von Papst Franziskus macht viele Menschen betroffen.
- Nicht so einige Republikanerinnen: Sie freuen sich viel mehr.
- Der Papst habe viel Böses angerichtet.
Noch am Ostersonntag hat US-Vizepräsident JD Vance den Papst besucht. Nachdem Papst Franziskus am Ostermontag verstorben war, sprach er sein Mitgefühl aus gegenüber den Millionen Christen, die ihn geliebt hatten. «Möge Gott ihm Frieden schenken», schreibt er auf X.
Mitgefühl und christliche Nächstenliebe scheint in der Republikanischen Partei jedoch keine Selbstverständlichkeit zu sein. Insbesondere eine Person scheint Grund zum Feiern gefunden zu haben: die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene aus dem Bundesstaat Georgia.

Anders als Katholik Vance ist Taylor Greene evangelikale Christin und gilt innerhalb ihrer Partei als polarisierend und weit rechts stehend.
Sie ist in der Vergangenheit immer wieder durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen. Sie interpretiert den Tod des Oberhaupts der katholischen Kirche als göttliche Intervention.
Nur wenige Stunden nach dem Tod des Pontifex schreibt Greene auf X: «Heute gab es bedeutende Veränderungen in der globalen Führung.» Denn das Böse werde durch die Hand Gottes besiegt.
Die verrückten Verrückten
Zwar erhielt der Post von Marjorie Taylor Greene auch Zustimmung. Doch selbst einigen hartgesottenen Trump- und Greene-Fans war das eine Spur zu abscheulich.

Greenes republikanische Kollegin Nancy Mace, Abgeordnete aus South Carolina, hatte andere Sorgen. Sie fand es ungefragt dringend notwendig, klarzustellen: Der Besuch des US-Vizepräsidenten JD Vance beim Papst hat nicht zu dessen Tod geführt.
«Nein, JD Vance hat den Papst nicht getötet», schrieb Mace und fügte hinzu: «Die Linke ist absolut verrückt!»
Zuerst Papst, dann in der Hölle
Gina Loudon, Moderatorin beim rechtskonservativen Sender Real America's Voice, unterstellte derweil, Franziskus sei wohl in der Hölle gelandet.
«Ich bin mir nicht so sicher darüber, wo der Papst heute ist», meinte Loudon. «Ich weiss nicht, ob das Halten eines Titels dich zwangsläufig in die Arme von Jesus führt.»
Loudon führte weiter aus: «Ich denke, dass Babys gestorben sind. Christen wurden auf der ganzen Welt abgeschlachtet.»

Sie stellte infrage, ob jemand, der nicht im Einklang mit der biblischen Lehre steht, am Ende bei Gott landen würde. «Ich weiss es wirklich nicht. Ich denke, die Zahl ist gering.»
Wenn man in religiösen Fragen mit Logik argumentieren könnte, wäre man versucht zu sagen: Immerhin hat Gott es zugelassen, dass Jorge Mario Bergoglio zum Papst wurde. Die Wege des Herrn sind unergründlich.