Tunesische Regierung reagiert auf Proteste
Für den Jahrestag der Revolution an diesem Sonntag haben Aktivisten und Opposition zu Massenprotesten aufgerufen. Die tunesische Regierung reagiert mit Hilfsmassnahmen auf diese Proteste.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit rund einer Woche kommt es in Tunesien zu landesweiten Protesten gegen Preissteigerungen.
- Die Regierung Tunesiens reagiert mit Hilfsmassnahmen auf die Proteste.
Die tunesische Regierung hat nach fortwährenden Protesten finanzielle Hilfen angekündigt. Unter anderem sollen arme Familien ein gesichertes minimales Einkommen erhalten, wie Sozialminister Mohammed Trabelsi am Samstagabend sagte. Ausserdem sollen Arbeitslose eine kostenlose medizinische Behandlung bekommen. Auch Wohnkredite sollen leichter vergeben werden. Der Staatshaushalt wird demnach um 100 Millionen Dinar (rund 38,8 Millionen Franken) erhöht.
Seit rund einer Woche kommt es in Tunesien zu landesweiten Protesten gegen Preissteigerungen und höhere Abgaben durch ein neues Finanzgesetz, das Anfang des Jahres in Kraft getreten war. Bei den Demonstrationen war ein Mensch in der Nähe der Hauptstadt Tunis ums Leben gekommen.
Tunesien hat nach der Revolution 2011 zwar weitreichende demokratische Reformen eingeleitet, kämpft aber mit gravierenden wirtschaftlichen Problemen. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 15 Prozent, die Staatsverschuldung beträgt 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.