Türkei entlässt inhaftierten US-Pfarrer Brunson in Hausarrest

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Türkei,

Der Pfarrer, der wegen Terrorverdachts in der Türkei eingesperrt wurde, kommt frei und unter Hausarrest.

US-Pastor Andrew Brunson.
US-Pastor Andrew Brunson. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei entlässt US-Pastor Andrew Brunson aus dem Gefängnis.
  • Der Amerikaner bleibt jedoch in Hausarrest.

Die türkische Justiz hat am Mittwoch überraschend den unter Terrorvorwürfen inhaftierten US-Pfarrer Andrew Brunson in den Hausarrest entlassen. Ein Gericht in der Küstenstadt Izmir entschied, dass der protestantische Geistliche aus dem Gefängnis freikomme und unter Hausarrest gestellt werde, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Der Justizfall belastet seit Monaten die Beziehungen zu Washington. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt die Freilassung des Pfarrers gefordert und ihn als Geisel der Türkei bezeichnet.

Erst vergangene Woche entschied ein Gericht, Brunson in U-Haft zu belassen, und vertagte den Prozess auf den 12. Oktober. «Es ist eine totale Schande, dass die Türkei einen respektierten amerikanischen Pastor nicht freilassen will», schrieb Trump daraufhin im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Er wird schon viel zu lange als Geisel gehalten.»

Die türkische Regierung verweist in dem Fall auf die Unabhängigkeit der Justiz und weist den Vorwurf zurück, dass Brunson als Geisel gehalten werde. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte aber selbst diesen Verdacht befeuert, als er vergangenes Jahr eine Freilassung Brunsons in Aussicht stellte, sollten die USA den islamischen Prediger Fethullah Gülen ausliefern, den Ankara für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich macht.

Terror- und Spionagevorwürfe
Brunson sitzt seit Oktober 2016 unter Terror- und Spionagevorwürfen in Haft. Ihm wird vorgeworfen, für die Gülen-Bewegung sowie die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gearbeitet zu haben.

Brunson weist alle Vorwürfe zurück. Der Pfarrer betrieb mit seiner Ehefrau über zwei Jahrzehnten eine kleine Kirche in Izmir. Der US-Geschäftsträger Philipp Kosnett sagte nach der letzten Anhörung, er habe den gesamten Prozess verfolgt und dabei keinen Hinweis für eine kriminelle oder terroristische Handlung Brunsons gehört.

Das Verhältnis der Türkei zu den USA wird durch eine Reihe von Streitfragen belastet. Neben der Menschenrechtslage in der Türkei sind dies vor allem die Weigerung der US-Regierung, Gülen auszuliefern, sowie die US-Militärhilfe für die syrischen Kurden.

Nach der Entscheidung der Türkei, von Russland S-400-Luftabwehrraketen zu kaufen, gab es zudem Forderungen im US-Kongress, Ankara keine F35-Kampfflugzeuge zu verkaufen.

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