U2-Sänger Bono unter Beschuss
Die «Paradise Papers» ziehen weite Kreise. Jetzt ist auch Bono, der Sänger der Rockband U2, involviert.
Das Wichtigste in Kürze
- U2-Sänger Bono soll in ein Einkaufszentrum in Litauen investiert haben.
- Deswegen kommen erneut «Heuchler»-Vorwürfe hoch.
Bono, der Weltverbesserer. Der U2-Sänger gibt sich gern als Robin Hood der Popmusik. Jetzt taucht ausgerechnet er als Besitzer mehrerer Briefkastenfirmen in den «Paradise Papers» auf. Ein Moralapostel mit Steuer-Schlupflöchern? Das gibt den «Heuchler»-Rufern neue Nahrung. Es geht um ein Einkaufszentrum in Litauen, in das der Frontmann der irischen Rockband über Firmen in Malta und Guernsey investiert hat. Was will dieser Mann in Litauen, wo er bisher nicht einmal ein Konzert gegeben hat?
Auf Anfrage der «Süddeutschen Zeitung», NDR und WDR bestätigte sein Management, dass der 57-Jährige – mit bürgerlichem Namen Paul David Hewson – Anteile an den fraglichen Firmen hielt und noch immer hält.
Bonos Management sagt Berichten zufolge, der Sänger sei ein «passiver Minderheitsinvestor». Ob er von der Investition in Litauen wusste, bleibt offen. Der Vorwurf von Steuerverstösse aber sei «kategorisch falsch».
Illegal sind Bonos Investments voraussichtlich nicht. Doch es bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn viele werfen dem «Saubermann» nun Heuchelei vor.
In Grossbritannien kochen die «Heuchler»-Vorwürfe von damals angesichts der neuen Enthüllungen wieder hoch. «Bono hätte die Welt ernähren können mit den Millionen, die er in seinem sicheren Hafen versteckt hat», liest man auf Twitter. Andere werfen dem Mann mit den auffällig getönten Brillen Doppelmoral vor: Öffentlich und doppeldeutig fragen sie: «Cui Bono?» – «Wem zum Vorteil?»