Übergangsregierung und Rebellen im Sudan besiegeln Friedensvertrag
Das Wichtigste in Kürze
- Abkommen soll 17-jährigen Konflikt beenden.
Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP am Montag berichtete, hielten Vertreter des Bündnisses Sudanesische Revolutionäre Front (SRF) nach der Zeremonie im südsudanesischen Juba als Ausdruck der Feierlichkeit ihre Fäuste in die Höhe. Das Nachbarland Südsudan war in den seit dem vergangenen Jahr geführten Friedensgesprächen als Vermittler aufgetreten.
An der Zeremonie in Juba nahmen der Chef des militärischen Teils der Übergangsregierung, Abdel Fattah al-Burhan, und der des zivilen Teils der Übergangsregierung, Abdallah Hamdok, teil. Geleitet wurde sie vom Präsidenten des Südsudan, Salva Kiir.
Aus den Verhandlungskreisen hiess es, das Abkommen sei bewusst nur abgezeichnet, aber nicht unterschrieben worden. Damit solle die Tür für zwei weitere Rebellengruppen offengelassen werden, die sich dem Friedensprozess bislang verweigert hatten.
Die SRF ist ein Bündnis aus Rebellengruppen aus der westsudanesischen Region Darfur und den südlichen Bundesstaaten Süd-Kordofan und Blauer Nil. In der Vereinbarung mit der Regierung sind Fragen zu Machtteilung, Sicherheit, Landbesitz, dem juristischen Umgang mit Vergehen während des Bürgerkriegs und der Rückkehr von Flüchtlingen geregelt. Auch die Auflösung der Rebellengruppen und die Eingliederung ihrer Kämpfer in die sudanesische Armee wurden vereinbart.
In dem Konflikt in Darfur waren nach UN-Angaben seit 2003 etwa 300.000 Menschen getötet worden. Die Kämpfe in Süd-Kordofan und Blauer Nil brachen 2011 aus.
Die Rebellen hatten gegen die Benachteiligung von nicht-arabischen Minderheiten im Sudan gekämpft. Der Weg für die Friedensverhandlungen war frei geworden, nachdem der sudanesische autokratische Präsident Omar al-Baschir vergangenes Jahr nach Massenprotesten vom Militär abgesetzt worden war.
«Wir haben mit der echten Transformation des Sudan von einer Diktatur hin zu einer Demokratie begonnen», sagte der sudanesische Informationsminister Faisal Mohammed Salih der Nachrichtenagentur AFP während der Vertragszeremonie in Juba. Zwar werde es auf dem Weg zur praktischen Umsetzung des Abkommens noch «einige Probleme» geben, sagte Salih. «Aber wir haben den politischen Willen.»