Ukraine Krieg: «Bluthund»-Soldaten dürfen im Hotel schlafen
Die Truppen des Tschetschenen-Führers Ramsan Kadyrow dürfen offenbar im Ukraine-Krieg in Hotels schlafen. Bei russischen Soldaten kommt Neid auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Truppen im Ukraine-Krieg erhalten offenbar unterschiedliche Privilegien.
- Die «Bluthund»-Truppen aus Tschetschenien sollen sogar im Hotel übernachten dürfen.
- Bei den zwangsmobilisierten Russen löst dies Eifersucht und Abneigung aus.
Der Alltag vieler zwangsmobilisierter Russen-Soldaten im Ukraine Krieg ist geprägt von Schlamm, eisigen Temperaturen und wenig zu essen. Fast schon Luxus-Privilegien geniessen dagegen offenbar die Truppen des Tschetschenen-Führers Ramsan Kadyrow.
Mobilized Russian soldiers record their camp in Voronezh, near the Ukrainian border and complain about being without tents despite the fact that the first serious snowfall of the season.
— Visegrád 24 (@visegrad24) November 18, 2022
They won’t have it any better on Ukrainian territory. https://t.co/RGwkVmbuXq
Wie «Sota» berichtet, sollen die Kämpfer von «Putins Bluthund» demnach sogar in Hotels übernachten dürfen. Das unabhängige russische Telegram-Portal beruft sich in einem Bericht auf die Ehefrau eines russischen Soldaten. Ihr Mann habe das auch gegenüber einem Militär-Psychologen gesagt. Dieser habe ihn zu seiner Haltung zum Krieg befragt habe, heisst es weiter.
Die Frau bezeichnet ihren Mann als «geradeheraus und töricht». Er habe seine Position zum Ukraine-Krieg dargelegt und erklärt, dass die lokale Bevölkerung gegen die Besatzung sei. Und: «Die Kadyrowiten und andere Eliteeinheiten wohnen in Hotels, während einfache Soldaten in Kasernen leben. Unter schrecklichen Bedingungen, ohne Versorgung und Essen», so die Frau.
Das ukrainische Verteidigungsministerium liess auch verlauten, dass die Tschetschenen auch weiterhin kaum an vorderster Front seien. Sie würden sich stattdessen im Hintergrund aufhalten. Laut der ukrainischen Darstellung sollen sie unter anderem die Deserteure stoppen – und im Notfall gar erschiessen.
Die Kadyrow-Kämpfer geniessen ganz offensichtlich einen Sonderstatus. Bei den anderen Soldaten sorgt das verständlicherweise für Unmut, erklärte Oleg Orlow kürzlich. Orlow ist Mitglied der von Russland verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial.
Der Aktivist führt die Konflikte zwischen den «Bluthund»-Kämpfern und regulären Truppen demnach auch ungleiche Verteilung der Ausrüstung zurück: «Sie sind besser bewaffnet als andere Einheiten. Es herrschen Eifersucht und Abneigung, die in Hass umschlagen.»