Ukraine-Krieg: Papst-Aufruf «völlig verständlich» sagt Kreml
Nach dem Papst-Aufruf zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg meldet sich der Kreml zu Wort und sagt, die Wortwahl des Katholiken sei «völlig verständlich».
Das Wichtigste in Kürze
- Der Papst hat mit einem Appell zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg für Kritik gesorgt.
- Während sich der Westen besorgt zeigt, freut sich Putins Russland über die Kommentare.
- Es sei «völlig verständlich», dass der Papst sich «für Verhandlungen» ausgesprochen habe.
Papst Franziskus hat in Bezug auf den Ukraine-Krieg zu Friedensverhandlungen aufgerufen und hat damit für viel Kritik gesorgt. Die Äusserungen des katholischen Kirchen-Oberhaupts wurden nicht nur in Kiew als einseitiger Appell an die Ukraine verstanden.
Während der Westen empört reagiert, zeigte sich Russland am Wochenende schadenfroh. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, es sei «völlig verständlich», dass der Papst sich «für Verhandlungen» ausgesprochen habe.
Der Putin-Vertraute betonte, dass Russland bereit sei, sich zusammenzusetzen, Kiew habe jedoch Gespräche aufgrund «falscher Ansichten» bisher ausgeschlossen habe. Als «falsche Ansicht» erwähnte Peskow, dass Kiew glaube, der Westen könne Russland besiegen.
Peskow sagte weiter, dass Wladimir Putin wiederholt von der «Bereitschaft und Offenheit Russlands zu Verhandlungen» gesprochen habe. Russland verstehe die Äusserungen des Papstes nicht als Aufruf an die Ukraine zur Kapitulation, sondern als Plädoyer für Verhandlungen.
Der Papst gebrauchte in einem am Wochenende veröffentlichten «SRF»-Interview zum Ukraine-Krieg auch das Wort von der «weissen Fahne»: In Kriegszeiten seit Jahrhunderten das Zeichen der Kapitulation, also der kampflosen Aufgabe gegen die feindlichen Truppen.