Russlands Regierung versucht, Bürger mit einer Zahlung an die Fronten im Ukraine-Krieg zu locken. Da das Geld ausbleibt, starten Rekruten nun eine Meuterei.
Russische Soldaten in Uljanowsk starten eine Meuterei, weil die von Russlands Regierung versprochene Zahlung ausbleibt. - Twitter /@Maks_NAFO_FELLA + @Artur27170547

Das Wichtigste in Kürze

  • Russlands Regierung verspricht ihren Bürgern eine Zahlung, wenn sie an die Front gehen.
  • Da die Entschädigung ausbleibt, starten Soldaten in Uljanowsk nun eine Meuterei.
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Rund neun Monate nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs gehen Wladimir Putin langsam die Ressourcen aus. Die russische Regierung versucht deshalb, ihre Bürger mit dem Versprechen einer Bezahlung an die Front zu locken. Umgerechnet 4800 Franken sollen ihre Familien als Entschädigung erhalten.

Doch die Angehörigen mobilisierter Soldatinnen und Soldaten in Uljanowsk sollen bisher leer ausgegangen sein. Nun verweigern die Truppen den Einsatz in Ukraine-Krieg – bis sie ihren Lohn erhalten.

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Russische Soldaten beklagen desolate Zustände im Ukraine-Krieg. (Archiv)
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Russische Wehrpflichtige verabschieden sich von ihren Verwandten. Für die von ihm befohlene Teilmobilmachung steht Wladimir Putin zunehmend in Kritik.
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Ein russischer Soldat verabschiedet sich am 29. September von seinem Sohn an der Zugstation Prodboi.
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Russische Soldaten bei einer Militärparade in Moskau.

Videoaufnahmen zeigen eine Meuterei in der rund 900 Kilometer von Moskau entfernten Grossstadt. «Es ist klar, dass wir ver**scht wurden», sagt ein Soldat. «Als ich zum Rekrutierungsbüro kam, sagte man mir: ‹Sobald Sie dort sind, werden Sie innerhalb von zwei, drei Tagen eine einmalige Zahlung von 300'000 Rubel erhalten.»

Das Geld sei aber nie zu seiner Familie in die verarmte Region Tschuwaschien gelangt.

Soldaten rebellieren gegen Einsatz im Ukraine-Krieg

Eine Militäroffizierin versucht, die rebellierenden Rekruten zu beschwichtigen. Die Vorauszahlung sei in einem Gesetzesentwurf der Kommunistischen Partei enthalten, jedoch noch nicht ratifiziert.

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Präsident Wladimir Putin verliert zunehmend an Unterstützung im Ukraine-Krieg. - keystone

Ein weiteres Video zeigt, wie dieselben Soldaten in der Nacht protestierend durch die Strassen ziehen. Zudem schrieben sie einen offenen Brief an die Regierung. «Unser Staat weigert sich, die Summe zu zahlen, die uns Präsident Wladimir Putin versprochen hatte! Warum sollten wir dann für diesen Staat in den Krieg ziehen und unsere Familien ohne Unterstützung zurücklassen?»

Glauben Sie, Putin wird noch lange an der Macht bleiben?

Wie die «Daily Mail» schreibt, seien die Nationalgarde und die Bereitschaftspolizei OMON aufgeboten worden, um den Protest zu unterdrücken.

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