UN: 23 Millionen leiden in Afghanistan unter akutem Hunger
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als die Hälfte der afghanischen Bevölkerung sind von akutem Hunger betroffen.
- Seitdem die Taliban zurück an der Macht sind, hat sich die Not drastisch verschlimmert.
- Die Menschen müssen auf Mahlzeiten verzichten oder verschulden sich.
In Afghanistan leiden mittlerweile 23 Millionen Menschen unter «akutem Hunger» - mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Der stellvertretende UN-Sonderbeauftragte für humanitäre Angelegenheiten, Ramiz Alakbarov, sprach am Dienstag von einer Krise unbekannten Ausmasses. Im Juli vergangenen Jahres - einen Monat vor der Rückkehr der Taliban - lag die Zahl bei 14 Millionen.
Die Hungersnot zwinge Millionen Familien zum Auslassen von Mahlzeiten. Auch werden Schulden in Kauf genommen, allein um Essen auf den Tisch zu bekommen. «In Afghanistan haben sage und schreibe 95 Prozent der Bevölkerung nicht genug zu essen», so Alakbarov. In Haushalten, die von Frauen geführt werden, sei dies praktisch überall der Fall.
Entwicklungshilfen stagnierten
Viele Menschen in Afghanistan leben schon lange in Armut. Mit dem Zusammenbruch der international unterstützten Regierung und der Rückkehr der Taliban an die Macht verloren Zehntausende ihre Haupteinkommensquellen. Entwicklungshilfe wurde gestrichen.
Die Reserven der afghanischen Zentralbank von mehr als 8,2 Milliarden Euro sind eingefroren. Das führte zu einem finanziellen Desaster. Die Wirtschaft befindet sich in freiem Fall.