UN Konvention für Journalisten nach Fall Khashoggi gefordert
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Anhaben des Dachverbandes wurden im letzten Jahr 82 Journalisten weltweit getötet.
- In nur einem von zehn Fällen wurden demnach Ermittlungen eingeleitet.
Nach der Tötung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi hat die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) eine UN-Konvention zum weltweiten Schutz der Rechte von Journalisten gefordert. An einem Treffen zum Start der Kampagne in New York beteiligten sich am Montag 15 Länder, darunter Griechenland, Russland, Pakistan, Peru, Italien und Tunesien, wie IFJ-Chef Anthony Bellanger mitteilte. Die Konvention soll demnach vor allem sicherstellen, dass Verstösse gegen die Rechte von Journalisten nicht ungestraft bleiben.
Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat seines Landes in Istanbul getötet worden. Die saudiarabische Darstellung, wonach der Regierungskritiker bei einer «Schlägerei» getötet wurde, stiess international auf grosse Skepsis. Riad hatte zunächst versichert, dass Khashoggi das Konsulat lebend verlassen habe. Heute Dienstag will sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zu dem Fall äussern und nach eigenen Angaben «die nackte Wahrheit» enthüllen.
Einsatz gegen die Straflosigkeit
Bellanger sagte, die beste Anerkennung für Khashoggi und andere Opfer sei ein «unermüdlicher» Einsatz gegen die Straflosigkeit, die schon viel zu lange wie ein Schatten über dem Journalismus hänge. Der Dachverband nationaler Journalistenverbände, der 600'000 Mitglieder in 134 Ländern vertritt, will mit Hilfe mehrerer Länder dafür sorgen, dass eine Konvention über die Rechte von Journalisten von der UN-Vollversammlung verabschiedet wird.
Nach Anhaben der Organisation wurden im vergangenen Jahr 82 Journalisten weltweit getötet. In nur einem von zehn Fällen wurden demnach Ermittlungen eingeleitet.