Am Sonntag hat in der katarischen Hauptstadt der hochrangiges UN-Treffen zur Lage in Afghanistan, darunter Vertreter von UN-Staaten und Taliban.
Taliban spokesperson Mujahid press conference ahead of Doha conference
Der Regierungssprecher der Taliban, Zabiullah Mujahid, spricht während einer Pressekonferenz in Kabul, Afghanistan, am 29. Juni 2024 mit Journalisten. - keystone/EPA/SAMIULLAH POPAL

In der katarischen Hauptstadt Doha hat ein hochrangiges Treffen der Vereinten Nationen zur Lage in Afghanistan begonnen. Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft kamen am Sonntag bei der Veranstaltung in dem Golfemirat zusammen, wie ein UN-Sprecher sagte. Auch die in Afghanistan herrschenden Taliban nahmen zum ersten Mal an dem zweitägigen Treffen teil.

Bei den Beratungen soll es unter anderem darum gehen, wie internationale Staaten bei der Bekämpfung des Drogenhandels sowie der Förderung von humanitärer Hilfe in Afghanistan helfen können. Zudem sollen über Frauenrechte sowie die generelle Menschenrechtslage in dem Land gesprochen werden.

Im Februar hatten die Islamisten es noch abgelehnt, an einem ähnlichen UN-Treffen in Doha teilzunehmen. Grund war die Anwesenheit von Vertretern der afghanischen Zivilgesellschaft. Ein Treffen mit der Zivilbevölkerung, darunter auch Frauen, ist nach UN-Angaben nun erst am Dienstag nach den Verhandlungen geplant.

Frauenrechte als «interne Angelegenheiten» abgetan

Kritiker warnten davor, afghanische Frauen von den Gesprächen auszuschliessen. «Die Glaubwürdigkeit dieses Treffens steht auf dem Spiel, wenn es sich nicht angemessen mit der Menschenrechtskrise in Afghanistan befasst und afghanische Menschenrechtsverteidigerinnen und andere wichtige Akteure der afghanischen Zivilgesellschaft nicht einbezieht», sagte die Generalsekretärin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Agnès Callamard.

Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid sagte vor seiner Abreise in Kabul, vornehmlich wirtschaftliche Themen sowie Sanktionen gegen die Taliban besprechen zu wollen. Mit Blick auf die Diskussion um Frauenrechte unter den Taliban sagte er, dass «interne Angelegenheiten» nicht zur Debatte stünden.

Bisher hat kein Land weltweit die Taliban-Herrschaft offiziell anerkannt. Generell gilt die humanitäre Lage in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 als prekär.

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