Unicef: 850 Kinder nach IS-Überfall auf Gefängnis in Syrien gefährdet
Der IS hat ein Gefängnis in Al-Hassaka, Syrien, angegriffen. Unicef befürchtet, dass jetzt 850 inhaftierte Kinder in Gefahr sind. Es gab schon 130 Tote.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Islamische Staat hat ein Gefängnis in Syrien angegriffen, um Insassen zu befreien.
- Dadurch seien laut Unicef nun auch 850 Kinder gefährdet, welche im Gefängnis sitzen.
- Bei den Kämpfen ums Gefängnis kamen bisher über 100 Menschen ums Leben.
Nach dem heftigen Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Gefängnis in der syrischen Stadt Al-Hassaka sind nach Unicef-Angaben fast 850 inhaftierte Kinder in unmittelbarer Gefahr.
«Je länger die Kämpfe andauern, desto grösser ist das Risiko für Kinder, verletzt oder zwangsrekrutiert zu werden», sagte der Vertreter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen für Syrien, Bo Viktor Nylund. «Wir fordern die Freilassung der Kinder aus dem Gefängnis.» Einige von ihnen seien erst zwölf Jahre alt.
Bereits über 100 Tote
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte waren bei dem Angriff mehr als 130 Menschen getötet worden, darunter 84 Dschihadisten und sieben Zivilisten.
Die von Kurden angeführten Truppen versuchten dort am Sonntag, das Gefängnis wieder vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Der Überfall auf das Gefängnis, der am Donnerstagabend begonnen hatte, war einer der schwersten Angriffe des IS in Syrien seit Jahren. Ziel war die Befreiung inhaftierter Anhänger.
Nylund sagte, die Gewalt könnte auch auf andere Gefängnisse und Lager übergreifen. Im Nordosten Syriens befänden sich fast 10'000 Kinder und ihre Mütter in Internierungslagern. Sie alle seien besonders schutzbedürftig.
Al-Hassaka liegt im von syrischen Kurden kontrollierten Nordosten des Bürgerkriegslandes. Im dortigen Gefängnis sassen nach Angaben kurdischer Medien zuletzt rund 5000 IS-Anhänger.