Trotz Schwierigkeiten in den Verhandlungen zeigt die US-Regierung Zuversicht, dass ein Deal zur Freilassung der von der Hamas gehaltenen Geiseln möglich ist.
Rechtfertigt das heftige Vorgehen in Gaza mit den verbliebenden Geiseln: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Rechtfertigt das heftige Vorgehen in Gaza mit den verbliebenden Geiseln: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. (Archivbild) - Abir Sultan/AP/dpa

Die US-Regierung sieht noch Hoffnung auf einen Deal zur Freilassung von Geiseln aus den Händen der Hamas und widerspricht in der Debatte einmal mehr dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu. Eine Einigung sei möglich, «wir glauben, dass wir nahe genug dran sind, dass die Lücken eng genug sind, dass es geschehen könnte», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. US-Präsident Joe Biden sei persönlich eingebunden in die Bemühungen.

Mit Blick auf Bidens jüngste Kritik, dass sich Netanjahu nicht ausreichend für einen Deal einsetze, sagte Kirby: Um eine Vereinbarung zu erreichen, erfordere es Kompromissbereitschaft und Führungskraft von allen. «Dabei möchte ich es belassen.» Bei einem Angriff auf Israel im vergangenen Oktober hatten Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen mehr als 1200 Menschen getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Israel reagierte darauf mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen.

Nach israelischer Zählung sind noch 101 Menschen in Gefangenschaft

Nach israelischer Zählung sind noch 101 Menschen in der Hand der Hamas. Wie viele von ihnen noch leben, ist unklar. Seit Monaten laufen indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas, bei denen neben den USA auch Katar und Ägypten vermitteln, um eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln zu erreichen. Die Gespräche kommen jedoch nicht voran.

Nach dem Tod von sechs weiteren Geiseln steht Netanjahu unter erhöhtem Druck. Der israelische Regierungschef will von strategischen Interessen seiner Regierung jedoch nicht abrücken und beharrt auf einer Kontrolle des sogenannten Philadelphi-Korridors, einem etwa 14 Kilometer langen Streifen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.

Kirby: «Israel hat zugestimmt»

Kirby sagte dazu, der Vorschlag, der bei den Verhandlungen auf dem Tisch liege, beinhalte den Abzug der israelischen Streitkräfte aus allen dicht besiedelten Gebieten, einschliesslich der Gebiete entlang des Korridors. «Und das ist der Vorschlag, dem Israel zugestimmt hat.» Ein Verbleib des israelischen Militärs in dem Gebiet dürfte einen Deal zwischen beiden Seiten äusserst schwierig machen.

Sowohl die Hamas als auch Ägypten verlangen, dass Israel seine Truppen zurückzieht.

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