US-Kriegsschiff kämpfte fünf Stunden gegen Huthi-Raketen
Wieder kam es zu einer Eskalation im Roten Meer – die Huthi-Rebellen haben mehrere Handelsschiffe angegriffen. Ein US-Kriegsschiff kam zu Hilfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntagmorgen wehrte die «USS Carney» im Roten Meer Angriffe der Huthi-Rebellen ab.
- Der US-Zerstörer reagierte nach Militärangaben auf Notrufe von zivilen Handelsschiffen.
- Diese wurden demnach über fünf Stunden lang vom Huthi-Gebiet in Jemen aus angegriffen.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen attackierten am Sonntag erneut mehrere Frachter im Roten Meer. Ein dort patrouillierte Zerstörer der US-Marine kam den Schiffen zu Hilfe. Der Vorfall wurde am frühen Sonntagabend bekannt, später lieferte das US-Militär weitere Details dazu.
Die «USS Carney» reagierte demnach auf Notrufe der zivilen Handelsschiffe, die von ballistischen Raketen beschossen wurden. Es ist die Rede von «vier Angriffen auf drei verschiedene Handelsschiffe».
Das Schiff «Unity Explorer» sei gleich zwei Mal Ziel von Attacken gewesen. Eine Rakete sei in der Nähe des Schiffes eingeschlagen, eine weitere habe den Frachter getroffen. Es würden leichte Schäden vorliegen. Dieses Schiff fährt demnach unter der Flagge der Bahamas und sei in britischem Besitz.
Eine weitere Rakete aus Huthi-Gebieten haben den Frachter «Number 9» getroffen und beschädigt. Dieser fahre unter panamaischer Flagge und habe Besitzer von den Bermudas und aus Grossbritannien. Ausserdem habe ein Schiff mit dem Namen «Sophie II», das unter der Flagge Panamas fahre, einen Raketeneinschuss gemeldet. Details zur Herkunft der Rakete nannten die Amerikaner in diesem Fall nicht.
Unklar, ob «USS Carney» das Ziel der Drohnen war
Das US-Militär betonte, dass die «USS Carney» mehrere aus dem Huthi-Gebiet abgeschossene Drohnen abgefangen habe. Nach Angaben eines US-Beamten soll der Angriff gegen 10 Uhr begonnen und bis zu fünf Stunden gedauert haben.
Drei der abgefangenen Drohnen waren laut offiziellen Militärangaben auf den US-Zerstörer selbst zugeflogen. Es lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht beurteilen, ob der Marine-Zerstörer das Ziel gewesen sei. «Das US-Schiff wurde nicht beschädigt und es gab keine Verletzten», hiess es weiter.
U.S. Central Command has just released a Statement regarding the Incident today in the Red Sea in which it is now Confirmed that Three Commercial Ships, the M/V UNITY EXPLORER, M/V NUMBER 9, and M/V SOPHIE II were all Struck by Anti-Ship Ballistic Missiles launched by the Houthi… pic.twitter.com/xP9wYGHJIt
— OSINTdefender (@sentdefender) December 3, 2023
Das US-Militär beklagte aber: «Diese Angriffe stellen eine direkte Bedrohung für den internationalen Handel und die Sicherheit im Seeverkehr dar.» Sie gefährdeten das Leben internationaler Besatzungen.
«Wir haben auch allen Grund zur Annahme, dass diese Angriffe zwar von den Huthis verübt, aber von Iran unterstützt werden.» Die USA würden nun in Abstimmung mit internationalen Partnern alle geeigneten Massnahmen diskutieren.
Huthis drohen mit weiteren Attacken auf israelische Frachter
Die Huthis selbst reklamierten am Sonntag Angriffe auf zwei Schiffe für sich. Von einem Angriff auf ein US-Kriegsschiff war aber keine Rede. Die Schiffe «Unity Explorer» und «Number 9» hätten Warnungen der Miliz-Marine ignoriert, behaupteten die Rebellen.
Die Huthis drohten am Sonntag auch erneut mit weiteren Attacken auf israelische Frachter. Israels Armeesprecher Daniel Hagari betonte, die beiden Schiffe hätten keine Verbindung zum Staat Israel. Eines der Schiffe sei erheblich beschädigt worden und in Seenot. Es drohe zu sinken.
Die Terroristen hatten bereits zuvor mit Angriffen auf «sämtliche Schiffe» mit Bezug zu Israel gedroht. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen. Das hatte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari mitgeteilt.