Mehr als vier Jahrzehnte nach einem grausamen Doppelmord an zwei Frauen in Australien ist der mutmassliche Täter nun endlich gefasst.
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Endlich Gerechtigkeit: 44 Jahre alter Doppelmord in Australien aufgeklärt. (Symbolbild) - keystone

Mehr als vier Jahrzehnte nach einem Doppelmord an zwei Frauen in Australien ist in Rom der mutmassliche Täter festgenommen worden. Mit der Festnahme des 65-Jährigen in Italiens Hauptstadt soll nun der längste ungeklärte Mordfall in Australien endlich gelöst werden, wie die australische Polizei am Samstag mitteilte.

Die mit Stichwunden übersäten Leichen der 27-jährigen Suzanne Armstrong und der 28-jährigen Susan Bartlett waren demnach am 13. Januar 1977 in ihrem Haus in der Easey Street in Melbourne gefunden worden. «Es war ein absolut grauenvoller, erschreckender, wahnsinniger Mord – viele Stichwunden», schilderte der Polizeichef des Bundesstaates Victoria, Shane Patton, bei einer Pressekonferenz.

Die als Easey-Street-Morde bekannt gewordene Tat hatten die Ermittlern jahrzehntelang beschäftigt.

Der nun festgenommene Tatverdächtige, ein griechisch-australischer Doppelstaatler, war schon länger im Visier der australischen Behörden. Allerdings lieferte Griechenland den Verdächtigen nicht aus.

Festnahme dank internationaler Zusammenarbeit

Die australischen Ermittler warteten daher ab, dass der Mann das Land verlässt. Am Donnerstag konnte der Tatverdächtige schliesslich mit einem von Interpol ausgestellten internationalen Haftbefehl am Flughafen Fiumicino der italienischen Hauptstadt festgenommen werden. Australien beantrage nun seine Auslieferung aus Italien, sagte Patton.

2017 hatten die australischen Behörden bereits eine Belohnung in Höhe von einer Million australischen Dollar (610.000 Euro) auf den Mann ausgesetzt, nachdem neue Beweise aufgetaucht waren. Nähere Details zu den Ermittlungen wollte Patton nicht nennen.

Laut einem Bericht der in Melbourne erscheinenden Zeitung «The Age» hatte der Tatverdächtige auf einer Liste von 131 Menschen gestanden, deren DNA mit Spuren in dem Fall abgeglichen werden sollten.

Verpasste Chancen und jahrzehntelange Suche

Der Verdächtige habe zugestimmt, eine DNA-Probe abzugeben, sei stattdessen aber 2017 nach Griechenland geflohen. Ins Visier der Polizei war er dem Bericht zufolge durch die DNA-Probe eines nahen Verwandten geraten.

Laut «The Age» war der Verdächtige, damals noch ein Teenager, in der Tatnacht von der Polizei angehalten und durchsucht worden. Die Beamten fanden demnach ein grosses Messer bei ihm.

Drei Tage später seien die Leichen der beiden jungen Frauen entdeckt worden. Statt den verdächtigen Jugendlichen zu befragen, hätten sich die Ermittler jedoch auf andere Verdächtige konzentriert, heisst es in dem Bericht, der von der Polizei nicht bestätigt wurde.

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