Vor G20-Gipfel: Indische Behörden wollen Strassenhunde entfernen
In Indien sollen Strassenhunde vor dem G20-Gipfel entfernt werden. Sie werden in Sterilisierungszentren untergebracht und nach dem Gipfel wieder freigelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Indische Behörden wollen Strassenhunde vor dem G20-Gipfel temporär entfernen.
- Die Hunde sollen in Sterilisierungszentren untergebracht werden.
- In Indien greifen streunende Hunde öfter Menschen an, die an Tollwut sterben können.
Vor dem Gipfel der Industrie- und Schwellenländer (G20) im indischen Neu Delhi wollen örtliche Behörden Strassenhunde an mehreren Orten entfernen. Die Tiere sollen temporär in Sterilisierungszentren untergebracht werden, berichtete die «Hindustan Times» am Freitag.
Damit sollten Unannehmlichkeiten für Delegierte und Gäste beim Gipfel im September verhindert werden, sagte ein Behördenmitarbeiter der Zeitung. Nach dem Gipfel sollten die Hunde wieder freigelassen werden.
Auch bei anderen wichtigen Veranstaltungen würden jeweils die Strassenhunde eingesammelt, hiess es. Gauri Maulekhi von der örtlichen Nichtregierungsorganisation «People for Animals» sagte, dass Krankheiten übertragen werden könnten und Konflikte entstehen könnten.
In Indien greifen streunende Hunde öfter Menschen an – manchmal endet dies auch tödlich. Laut Schätzungen der Regierung gab es im Jahr 2019 rund 15,3 Millionen Strassenhunde in Indien. Das Land hat rund 1,4 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass in Indien jedes Jahr 18'000 bis 20'000 Menschen an Tollwut sterben. Das entspreche rund einem Drittel der Tollwut-Todesfälle weltweit. Die Krankheit kann mit einem Impfstoff normalerweise verhindert werden. Sie wird durch Speichel vorwiegend von Hunden auf Menschen übertragen.