Nach dem Massaker in Texas steht sie erneut zur Diskussion: Die Verschärfung des US-Waffengesetzes. Ein Blick auf die jüngste Geschichte der USA zeigt, weshalb sich nun auch Barack Obama zu Wort meldet.
Diskussion zur Verschärfung von Waffengesetz kommt wieder an den Tisch.
Diskussion zur Verschärfung von Waffengesetz kommt wieder an den Tisch. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Drei Millionen US-Bürger tragen laut einer Studie des «American Journal of Public Health» täglich eine geladene Schusswaffe bei sich.
  • Nach dem Blutbad in Texas fordert der ehemalige US-Präsident Barack Obama eine Verschärfung des Waffengesetzes.
  • Laut dem «Gun Violence Archive» sind allein im Jahr 2017 in den USA bislang 11 716 Menschen mit Schusswaffen getötet worden.
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Drei Millionen US-Bürger tragen laut einer Studie des «American Journal of Public Health» täglich eine geladene Schusswaffe bei sich. Neun Millionen US-Bürger gehen mindestens einmal im Monat bewaffnet aus dem Haus. Revolver und Pistolen im Privatbesitz würden Sicherheit bieten, argumentiert die Waffenlobby seit Jahren. Eine Sicherheit mit tödlichen Folgen, zeigen die jüngsten Ereignisse:

November 2017: Ein 26-jähriger Amokläufer stürmte in Sutherland Springs einen Gottesdienst und erschoss 26 Personen, unter ihnen Kinder und ältere Kirchgänger. Zwei Dutzend weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Täter wurde kurz darauf von der Polizei tot in seinem Auto aufgefunden.

Oktober 2017: Während eines Musikfestivals in Las Vegas eröffnete ein 64-jähriger Mann das Feuer auf die Zuschauer. Er schoss von einem Hotelfenster aus direkt in die Menschenmenge und tötete 58 Menschen, mehr als 500 weitere wurden verletzt. Als Spezialeinheiten sein Versteck stürmten, richtete sich der Mann selbst.

Juli 2016: In Orlando schoss ein 29-jähriger in einem Nachtclub um sich und tötete 49 Besucher. 53 Personen wurden teils schwer verletzt.

Dezember 2015: Ein Ehepaar ermordete in San Bernardino vierzehn Beamte der Behörde im Island Regional Center an einer Feier zum Jahresende. Das Paar wurde später von der Polizei gestellt und kam im Feuergefecht ums Leben.

Dezember 2012: Ein 20 Jahre junger Mann tötete in Newtown zuerst seine Mutter zu Hause und stürmt dann mit ihren Waffen die Primarschule, in der sie arbeitete. Dort massakrierte er 20 Erstklässler.

Bereits nach dem Attentat vom Oktober in Las Vegas kam die Debatte über eine Verschärfung der Waffengesetze wieder auf den Tisch. Nach dem Blutbad in Texas hat sich nun auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama zu Wort gemeldet: «Wir trauern mit allen Familien in Sutherland Springs, die von diesem Akt des Hasses getroffen wurden», twitterte Obama und sprach sich zugleich - wie bereits während seiner Amtszeit - für schärfere Waffengesetze aus: «Möge Gott uns allen die Weisheit geben, um zu fragen, welche konkreten Schritte wir unternehmen können, um die Gewalt und die Waffen unter uns zu reduzieren.»

310 Millionen Schusswaffen in Umlauf
Mit knapp 30 Todesfällen pro einer Million Einwohner war die Quote im Jahr 2012 etwa 15-mal so hoch wie in Deutschland. Laut dem «Gun Violence Archive» ist die Zahl der Schusswaffenopfer in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Allein 2017 sind demnach in den USA bislang 11 716 Menschen mit Schusswaffen getötet worden. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 15 000 Todesopfer. Nicht mitgezählt werden dabei die rund 22 000 Suizide welche pro Jahr mit Pistolen oder Gewehren verübt werden. Laut des «Congressional Research Service» sind in den USA ungefähr 310 Millionen Schusswaffen in Umlauf. Doch der amtierende US-Präsident Donald Trump hält fest: Die USA hätten ein grosses Problem mit psychischer Gesundheit, aber nicht mit Waffen.

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