Weiterer Arzt aus Krankenhaus von Coronavirus-Entdecker in Wuhan gestorben
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan ist ein weiterer Arzt an den Folgen des Coronavirus gestorben.
Das Wichtigste in Kürze
- Behörden melden 300 Infizierte bei Tests an fast zehn Millionen Menschen.
Der Urologe Hu Weifeng sei am Dienstag nach über viermonatiger Behandlung an Covid-19 und damit verbundenen Komplikationen gestorben, berichtete der Staatssender CCTV. Er ist der erste offizielle Corona-Tote in der Volksrepublik seit Wochen. Bei neuen Massentests in Wuhan meldeten die Behörden unterdessen 300 Infizierte.
Hu war ein Kollege des jungen Augenarztes Li Wenliang, der als einer der ersten vor dem neuartigen Coronavirus gewarnt hatte, daraufhin von den Behörden gegängelt worden und Anfang Februar an der Infektion gestorben war. Der Urologe arbeitete wie Li am Zentralkrankenhaus von Wuhan. Er ist der sechste Arzt in der Klinik, der eine Ansteckung mit dem Virus nicht überlebte.
Sein Schicksal bewegte die Menschen in ganz China, nachdem die Medien Bilder von ihm als Patient veröffentlicht hatten. Sie zeigten, wie Hus Haut durch einen schweren Leberschaden schwarz geworden war. Das Zentralkrankenhaus hat Hus Tod bis Dienstag nicht offiziell vermeldet. Wie viele Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger insgesamt der Epidemie in China zum Opfer fielen, ist ebenfalls bis heute unklar.
Insgesamt starben nach offizieller Zählung bisher 4634 Menschen in der Volksrepublik, seit das Virus Ende des Jahres in Wuhan nach Behördenangaben seinen Ausgang nahm. Die Behörden haben den Ausbruch eigenen Angaben zufolge weitgehend unter Kontrolle, allerdings verzeichneten sie im Mai eine Reihe von neuen Infektionen in Wuhan. Aus Angst vor einer zweiten Welle begannen sie daraufhin, die elf Millionen Einwohner der Stadt auf das Virus zu testen.
Wie die Gesundheitsbehörden am Dienstag mitteilten, wurden vom 14. Mai bis 1. Juni mehr als 9,8 Millionen Menschen getestet. Bei 300 von ihnen sei eine Ansteckung nachgewiesen worden, sagte der Vize-Chef der chinesischen Seuchenbehörde, Feng Zijian, vor Journalisten in Peking. Einige der Infizierten hätten keine Symptome gezeigt, fügte er hinzu - asymptomatische Fälle werden in der chinesischen Statistik normalerweise nicht aufgeführt. Nach Angaben des Experten Lu Zuxun steckte keiner der symptomfreien Infizierten andere Menschen an.