Welternährungsprogramm

Welternährungsprogramm: Hungerkrise im Jemen verschlimmert sich

Keystone-SDA
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Genève,

Die Hungerkrise im Bürgerkriegsland Jemen verschlimmert sich nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) von Tag zu Tag.

Überschwemmungen im Jemen
Passanten gehen in Jemen über eine Brücke. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lebensmittelpreise schiessen durch die Decke, und Millionen Menschen kämpfen, um sich und ihre Familien noch ernähren zu können, wie Tobias Flaemig vom WFP am Dienstag aus der Hauptstadt Sanaa berichtete.

Die Benzinpreise seien 90 Prozent höher als vor einem Jahr, was den Transport und damit auch die Lebensmittel verteuere.

Der ohnehin bitterarme Jemen ist seit mehr als sechs Jahren in der Krise. Huthi-Rebellen überrannten 2014 weite Teile des Nordens und die Sanaa und kontrollieren die Gebiete seitdem. Saudi-Arabien begann 2015 mit arabischen Verbündeten an der Seite der Regierung, Angriffe gegen die Huthis zu fliegen. Nach UN-Schätzungen sind 24 Millionen der rund 30 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Mehr als 40 Prozent der Einwohner hätten nicht genug zu essen. 2,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien akut unterernährt, ebenso 1,2 Millionen schwangere und stillende Mütter. Mahlzeiten würden gestrichen oder Eltern verzichteten auf das Essen, um ihre Kinder zu ernähren, so Flaemig. Manche Familien verschuldeten sich, um Nahrungsmittel zu kaufen. Das WFP unterstützt 13 Millionen Menschen.

Hilfsorganisationen und auch die Vereinten Nationen warnen bereits seit langem immer wieder vor einer Hungersnot im Jemen. Dass diese noch nicht deklariert wurde, liegt Flaemig zufolge auch daran, dass man dafür genaue Daten über Mangelernährung und Todesfälle brauche, die aber in den Konfliktgebieten kaum erhoben werden könnten. «Menschen fangen nicht an zu sterben, wenn eine Hungersnot deklariert ist - vielmehr ist es umgekehrt: Todesfälle führen zur Erklärung einer Hungersnot», sagte Flaemig. Er rief zu mehr Spenden auf. Das WFP brauche 1,9 Milliarden Dollar für den Jemen, habe aber erst eine Milliarde Dollar (850 Mio Euro) erhalten.

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