WHO warnt vor Krise der medizinischen Versorgung in Afghanistan
Die WHO warnt in Afghanistan vor einer Krise im gesundheitlichen Bereich. Gesundheitspersonal und -einrichtungen könnten bald die Gelder und Ressourcen fehlen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die WHO warnt vor einer ernsten Krise im Gesundheitssektor in Afghanistan.
- Potenziell lebenswichtige Medizin könne bald nicht mehr bezahlt werden.
- Seit der Taliban-Machtübernahme 2021 ist Afghanistan zunehmend international isoliert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einer schweren Krise des Gesundheitssektors in Afghanistan gewarnt. Acht Millionen Menschen in dem krisengeschüttelten Land würden den Zugang zu notwendiger und potenziell lebensrettender medizinischer Versorgung verlieren. Wenn die Unterfinanzierung des afghanischen Gesundheitssektors so weiter gehe, teilte die WHO am Freitag mit.
«Die Lage in Afghanistan ist ernst. Und der Mangel an Ressourcen und Geldern zur Unterstützung von Gesundheitspersonal und -einrichtungen gefährdet unzählige Leben.» So der WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus laut der Mitteilung.
Eine anhaltende Unterversorgung würde zudem bedeuten, dass rund 1,6 Millionen Menschen keinen Zugang zu psychologischer Beratung und psychosozialer Unterstützung hätten. Und elf Millionen Kinder würden keine Polio-Impfung erhalten. 875'000 Kindern drohe schwere Unterernährung.
Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 ist Afghanistan zunehmend international isoliert. Nach Jahrzehnten von Krieg und Konflikten gilt die humanitäre Lage im Land als äusserst prekär. Nach Angaben der UN sind 28 Millionen Menschen für ihr Überleben von humanitärer Hilfe abhängig. In dem Land leben geschätzt 37 Millionen Menschen.