Wladimir Putin: Atombomben-Lager soll nahe von Nato-Gebiet liegen
Experten warnen vor einem geheimen Atombomben-Lager, das angeblich von Wladimir Putin ausserhalb Russlands in Belarus errichtet wird.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Journalisten wollen in Belarus ein russisches Atomwaffen-Lager entdeckt haben.
- Es wurden verdächtige Details enthüllt, die von Experten als Indizien beschrieben werden.
Eine Laderampe, ein paar Baracken, einige Bäume. Auf den Fotos sieht das Gelände unscheinbar aus. Doch Experten schlagen Alarm: Hier soll Wladimir Putin sein geheimes Atombomben-Lager bauen. Ausserhalb der Grenzen Russlands in Belarus – nur wenige Hundert Kilometer von Polen (Nato-Gebiet) entfernt.
Obwohl das Gelände unscheinbar erscheint, haben «New York Times»-Investigativ-Ermittler verdächtige Details aufgedeckt, die auf die Lagerung von Atomwaffen hindeuten. Erste Bauaktivitäten wurden demnach bereits seit 2023 beobachtet.
Genauer gesagt soll die Atom-Basis in der Nähe der belarussischen Kleinstadt Assipowitschy (35'000 Einwohner) liegen. Laut dem Bericht der US-Zeitung wurde das aus Sowjetzeiten stammende Militärareal mit «einzigartigen Sicherheitsvorkehrungen für russische Atomlager» ausgestattet.
Dazu gehören etwa drei Zaunreihen, die um das Areal gezogen wurden. William Moon, Ex-Beamter des US-Verteidigungsministeriums, sieht diese Massnahme als klares Indiz für die Vorbereitung auf die Atomwaffen-Lagerung. Moon hat früher mit Russland an der Sicherheit von Atomsprengköpfen gearbeitet. Er weist darauf hin, dass ähnliche Sicherheitsstandards auch in der Vergangenheit verlangt wurden.
Neuer Sicherheitscheckpoint und Raketenstandort in der Nähe
Ein weiteres wichtiges Detail, das für einen neuen Atomwaffen-Stützpunkt von Wladimir Putin spricht: Ein neu errichteter Sicherheitscheckpoint am Eingang des Militärareals. Laut Michael Duitsman, Nuklearwaffen-Experte am amerikanischen Middlebury Institute, eine Besonderheit. «Das gibt es auf anderen russischen Stützpunkten nicht.»
Sogar das Dach über der Laderampe wurde abgeschirmt, um es vor Satellitenaufnahmen zu verbergen. Die Rampe soll direkt zu unterirdischen Bunkern aus Sowjetzeiten führen – perfekter Lagerort für die Atomwaffen.
Zudem wurde in der Nähe des Geländes ein Luftabwehrsystem errichtet, was auf die Bedeutung des Standorts hinweist. Weiter ist es üblich, Atom-Sprengköpfe in der Nähe konventioneller Militärbasen zu lagern. Diese Basen beherbergen die Raketen, an denen der nukleare Sprengstoff montiert wird.
Im Falle des geheimen Atombomben-Lagers werden auch belarussische Iskander-Raketen ganz in der Nähe aufbewahrt. Diese könnten potenziell mit Nuklearwaffen bestückt werden.
Wladimir Putin verstärkt Atom-Abschreckung
All diese aussergewöhnlichen Massnahmen seien typisch für Russlands Atomwaffen-Lager, schreibt die «NYT». Ex-Pentagon-Mitarbeiter Moon sagt, er habe diese Art der Standort-Aufrüstung schon in der Vergangenheit bei russischen Nuklear-Stützpunkten gesehen.
Laut dem Bericht deutet der Stützpunkt auf Wladimir Putins Absicht hin die Atom-Abschreckung und Bedrohung in der Region zu verstärken. Trotzdem betonen Experten, dass Russland durch diese Aktivitäten keinen bedeutenden neuen militärischen Vorteil erhalten wird.