Wladimir Putin quält Häftlinge mit Songs von Bon Jovi
Wladimir Putin lässt Häftlinge in den russischen Gefängnissen laut einem Zeitungsbericht unter anderem mit Songs von Bon Jovi quälen.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut einem Bericht werden Gefangene in Russland mit Musik gefoltert.
- In Kapotnya läuft jeden Morgen eine Playlist mit Bon Jovi, AC/DC oder auch Moby.
- Auch die US-Amerikaner setzten in Guantánamo auf akustische Folter.
In den russischen Gefängnissen existieren zahlreiche grausame Folter-Methoden, die angewendet werden, um Häftlinge in den Wahnsinn zu treiben. Ein Knast greift laut einem Bericht von «Newsweek» unter anderem auf eine Musik-Playlist zurück.
Das US-Magazin beruft sich dabei auf einen Insassen – beim erwähnten Gefängnis handelt es sich demnach um das Kapotnya. Dieses befindet sich rund 18 Kilometer südöstlich von Moskaus Zentrum und Wladimir Putins Kreml. Jeden Morgen soll dort ganz laut Musik abgespielt werden, um die Häftlinge zu brechen.
Die Wahlrechtsorganisation «Golos» beschrieb die Tortur sehr detailliert und lieferte sogar die Titel der Folter-Songs. Darunter befinden sich demnach zahlreiche Bon Jovi-, AC/DC- oder auch Moby-Songs.
«It's My Life», «One Wild Night», «Thunderstruck», «Why Does My Heart Feel So Bad?», «Honey» und «Bodyrock» sind einige Beispiele. Auch die russische Nationalhymne soll auf Dauer-Repeat laufen. Insgesamt geht es um eine Playlist von 13 Songs, die am Stück fast eine Stunde dauern.
«Golos» schrieb in einem Post bei Telegram über die Foltermethode: «Wie beginnt der Morgen in einer Untersuchungshaftanstalt? Diese Playlist wird Tag für Tag, Monat für Monat wiederholt. Jeden Morgen wird sie von Tausenden von Russen gehört, die auf ihren Prozess warten – darunter auch politische Gefangene.»
Die Wahlrechtsorganisation veröffentlichte die Playlist, um auf die Inhaftierung ihres Chefs aufmerksam zu machen. Grigory Melkonyants sitzt in dem betroffenen Russen-Knast seit mehr als 100 Tagen fest. Er selbst soll die Folter-Playlist dokumentiert haben.
Schärfster Kritiker von Wladimir Putin sass schon in Kapotnya
Bei Kapotnya handelt es sich laut Medienberichten um eine berüchtigte Untersuchungshaftanstalt. Auch der schärfste Kritiker von Wladimir Putin, Alexej Nawalny, wurde dort schon untergebracht. Politische Gefangene, Künstler, Geschäftsleute und Terroristen warten dort auf ihre Prozesse.
Musik als Folter ist übrigens kein exklusiver Einfall von Wladimir Putin und seinen Leuten. Auch die USA haben bekanntermassen bereits vor vielen Jahren auf akustische Folter gesetzt. So spielten sie im berüchtigten Gefängnis von Guantánamo, Songs von Metallica, Bruce Springsteen und Eminem ab.
Auch mit dem Titelsong der «Sesamstrasse» sollen die dortigen Terror-Verdächtigen gequält worden sein. «Du kannst dich nicht mehr konzentrieren, du glaubst, du wirst verrückt», berichtete damals ein Ex-Häftling.