Wladimir Putin: Seine Ex-Frau verdient am Ukraine-Krieg mit
Wegen der schlechten Wirtschaftslage in Russland, verdient ein Unternehmen mit Mini-Krediten eine goldene Nase. Auch die Ex von Wladimir Putin kassiert ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Ljudmila Otscheretnaja war fast 30 Jahre lang mit Wladimir Putin verheiratet.
- Die Ex-Frau des Kreml-Chefs ist eine der vielen Profiteure des Ukraine-Kriegs.
- Sie verdient sich eine goldene Nase mit einer Beteiligung an einer Firma für Mini-Kredite.
In Russland gibt es zahlreiche Profiteure des Ukraine-Kriegs. Dazu gehört etwa auch Ljudmila Otscheretnaja (65, ehemals Ljudmila Putina). Die Ex-Frau von Wladimir Putin (70) verdient ihr Geld unter anderem mit den russischen Soldaten, die in den Krieg ziehen.
Wie genau, das erklärt der russische Investigativ-Journalist Sergey Ezhov gegenüber der «Bild»-Zeitung. «Ljudmila stieg mit ihrem Unternehmen (Meridian) 2018 in die in Zypern gemeldet Firma Carmoney ein. Bis Ende 2022 gehörten ihr dort 14,5 Prozent», erklärt Ezhov, der auch zum Recherche-Team von Kreml-Kritiker Nawalny gehört.
Die Firma Carmoney vergibt demnach über ihre russische Niederlassung Minikredite. Als Pfand geben die Kreditnehmer ihre Autos ab. Gefragt sind diese Kredite dabei vor allem von gering verdienende Russen. Seit der von Putin angeordneten Invasion der Ukraine, stieg die Anzahl solcher Kredite um zehn Prozent.
Der Grund ist die schlechte Wirtschaftslage in Russland. Viele Familien, deren Ehemänner und Söhne mobilisiert werden, kaufen mit dem Geld Schutzausrüstungen. Die Putin-Armee stellt diese ihren Soldaten oft nicht zur Verfügung.
Bei der Firma Carmoney rollt deshalb der Rubel. Das Unternehmen steigerte nach Angaben des Berichts von Ezhov seinen Gewinn 2022 um 66 Prozent. Berechnet man den Anteil von Ljudmila an dem Unternehmen, erhielt sie im ersten Kriegsjahr also umgerechnet knapp 590'000 Franken.
Journalist Ezhov: «Um offenbar eine direkte Spur zu ihr zu verwischen, übernahm Ende 2022 ein anderes Unternehmen ihre Anteile. Aber auch dieses Unternehmen hat eine Verbindung zu der Ex-Frau von Wladimir Putin.»
Ex-Frau von Wladimir Putin von Grossbritannien sanktioniert
Wie es weiter heisst, sind die Gewinne aus den Kreditgeschäften nicht die einzige Einnahmequelle von Ljudmila Otscheretnaja. Sie soll im Zentrum Moskaus etwa auch einen riesigen Bürokomplex für wenig Geld mieten und deutlich teurer weitervermieten. Unter anderem an mehrere Banken und eine Fastfood-Kette. Im Letzten Jahr soll sie damit knapp 3 Millionen Franken eingenommen haben.
Wladimir Putin war fast 30 Jahre mit Ljudmila verheiratet und hat mir ihr zwei Töchter. In den 1980er Jahren lebten sie gemeinsam im deutschen Dresden. 2013 trennte sich der Kreml-Chef von Ljudmila. Zwei Jahre später heiratete diese wieder und nahm den Nachnamen ihres 20 Jahre jüngeren neuen Mannes an.
Zusammen mit diesem soll sie ausserdem in Europa, unter anderem auch in der Schweiz, mehrere Wohnungen besitzen. Britische Behörden stellten im Mai des vergangenen Jahres fest, dass Ljudmila ausserdem weiterhin von den Geschäftsbeziehungen mit Kreml-Einrichtungen profitiert. Sie verhängten deswegen Sanktionen gegen sie, in der EU ist Ljudmila hingegen sanktionsfrei.
Nawalny-Journalist Ezhov glaubt, dass sie dabei nicht nur im eigenen Namen handelt. «Bei vielen Investitionen, die sie durchführt, wage ich zu bezweifeln, dass sie selbst die Entscheidungen trifft, wohin das Geld fliesst.»