Zehn entführte Schüler und Lehrer in Kamerun befreit
Im afrikanischen Land Kamerun sind zehn Schüler und Lehrer wieder frei. Zuvor waren sich von Separatisten entführt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag wurden ein Lehrer und neuen Schüler in Kamerun entführt.
- Heute Mittwoch sind sie bei einer Rettungsaktion freigekommen.
Kurz nach ihrer Entführung durch mutmassliche Separatisten in Kamerun sind alle neun Schüler und ein Lehrer wieder freigekommen. Sicherheitskräfte hätten sie in der Nacht zu heute Mittwoch nahe Kumba im Südwesten Kameruns befreit, sagte ein leitender Beamter in der Region, Chamberlin Ntou'ou Ndong. Bei den Befreiungsaktionen seien insgesamt sechs Entführer getötet worden. Die Behörden hatten zunächst von rund 25 bis 30 Entführten, darunter ein Lehrer und der Schulleiter, gesprochen, korrigierten aber ihre Angaben.
Die Angreifer waren am Dienstag über die Mauern in den Campus gedrungen, wie eine Vertreterin des Informationsministeriums sagte. Die Behörden machten Separatisten der englischsprachigen Minderheit im Land für die Entführung verantwortlich. Bereits vor rund zwei Wochen hatten Separatisten 79 Schüler entführt, zwei Wochen später waren sie wieder freigekommen.
Die Entführungen könnten ein Teil der Strategie der Separatisten sein, für Chaos im englischsprachigen Landesteil zu sorgen. Viele von ihnen lehnen das staatliche Bildungssystem ab. Sie werfen den Schulen vor, die englische Sprache und Kultur weiter zu untergraben. Die Mehrheit der rund 23 Millionen Einwohner des zentralafrikanischen Staates spricht französisch, nur eine Minderheit nahe der Grenze zu Nigeria ist anglophon. Die Minderheit fühlt sich seit langem von der frankophonen Mehrheit benachteiligt. Der Konflikt ist 2017 mit offenen Bestrebungen nach staatlicher Unabhängigkeit eskaliert.