Zehntausende demonstrieren in Brasilien gegen Bildungspolitik von Bolsonaro
In Brasilien sind zehntausende Menschen gegen die Bildungspolitik der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro auf die Strasse gegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Brasilien sollen Ausgaben für staatliche Universitäten um 30 Prozent gekürzt werden.
- Das wollen sich viele nicht gefallen lassen und sind deshalb auf die Strasse gegangen.
- Präsident Bolsonaro bezeichnete die Demonstranten als «Idioten».
In staatlichen Universitäten und Schulen fiel am Mittwoch der Unterricht aus. So konnten Studenten und Schüler an den Massenprotesten gegen geplante Kürzungen teilnehmen.
In der Hauptstadt Brasília gingen nach Polizeiangaben rund 15'000 Menschen auf die Strasse. In der Stadt Belém waren es sogar 20'000.
Auch in São Paulo, Rio de Janeiro und Belo Horizonte gab es Proteste. In Salvador, einer Hochburg der Linken im Nordosten Brasilien, beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter 70'000 Menschen an den Protesten. In Porto Alegre im Süden des Landes setzte die Polizei Tränengas gegen Demonstranten ein.
Es waren die ersten landesweiten Proteste gegen Bolsonaros Regierung seit dem Amtsantritt des rechtsradikalen Präsidenten im Januar. Seine Regierung hatte zuvor angekündigt, die Ausgaben für die staatlichen Universitäten um 30 Prozent zu kürzen.
Bolsonaro: «Nützliche Idioten»
Jair Bolsonaro bezeichnete die Demonstranten als «nützliche Idioten», die von einer «Expertenminderheit» an den staatlichen Universitäten «manipuliert» würden.
Er verteidigte bei einem Besuch im US-Bundesstaat Texas, wo er eine Auszeichnung der brasilianisch-amerikanischen Handelskammer erhalten sollte, zudem seine Bildungspolitik.
Brasilien sei von seinen Vorgängern «wirtschaftlich zerstört» worden, sagte der Präsident. Die Ausgabenkürzungen im Bildungsbereich seien daher notwendig, aber «geringer als vorhergesagt».