Zehntausende demonstrieren in für Bau von umstrittenem Hindu-Tempel
Am Sonntag zogen zehntausende durch Indiens Hauptstadt Neu-Delhi. Sie protestierten für den Bau eines umstrittenen Hindu-Tempels.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Jahren wird vor Gericht in Indien über den Bau um einen Hindu-Tempel gestritten.
- Wo 1992 Hindu-Extremisten eine Moschee zerstörten, soll nun ein Hindu-Tempel entstehen.
- Zehntausende gingen heute Sonntag für den Bau auf die Strasse
Erneut haben in Indien zehntausende Menschen für den Bau eines umstrittenen Hindu-Tempels an der Stelle einer zerstörten Moschee demonstriert. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen zogen die Menschen am Sonntag durch die Hauptstadt Neu-Delhi. Redner warnten Premierminister Narendra Modi, die Proteste würden nicht aufhören, bis der Tempelbau genehmigt werde.
Im Pilgerort Ayodhya im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh stand eine mittelalterliche Moschee, die Hindu-Extremisten im Dezember 1992 zerstört hatten. Der Angriff löste damals schwere Zusammenstösse zwischen Hindus und Muslimen aus, bei denen mehr als 2000 Menschen getötet wurden, die meisten davon Muslime.
Geburtsort von Gott Rama
Die Hindus verehren den Ort als Geburtsort des Gottes Rama. Sie glauben, dass die Moschee an der Stelle eines Hindu-Tempels für Rama stand, und setzen sich für den Bau eines neuen Tempels ein.
Der Streit um den Tempel wird seit Jahrzehnten vor Gericht ausgetragen. Rund um den 26. Jahrestag der Zerstörung der Moschee am 6. Dezember 1992 machen sich fundamentalistische Hindus nun wieder verstärkt für den Tempel-Neubau stark: Sie wollen den Streit zum Wahlkampfthema bei den im Mai anstehenden Parlamentswahlen machen und werfen der hinduistisch-nationalistischen Regierung unter Modi vor, nicht genug für den Tempel-Neubau getan zu haben.