Zehntausende fordern in Bagdad Abzug von US-Truppen aus dem Irak

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Irak,

Iraker forderten bei einem Protest in Bagdad den Rückzug amerikanischer Soldaten aus dem Irak. Auslöser war die Tötung des iranischen Generals Soleimani.

Proteste im Irak
Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift «Harte Revanche, ihr seid in der Vertikalen gekommen, werdet aber horizontal wieder abziehen» in die Luft. Zehntausende Iraker haben bei einem Protest in der Hauptstadt einen Abzug der US-Truppen aus dem Land gefordert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Protesten im Irak forderten Zehntausende den Abzug von US-Truppen.
  • Sie folgten damit einem Aufruf des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr.
  • Der Aulöser war die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch US-Soldaten.

Zehntausende Iraker haben bei einem Protest in der Hauptstadt Bagdad einen Abzug der US-Truppen aus dem Land gefordert. Sie folgten damit am Freitag einem Aufruf des einflussreichen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr. Die Demonstranten trugen irakische Flaggen, riefen «Nein, Nein, Nein Amerika» und traten mit Füssen auf Bilder des US-Präsidenten Donald Trump.

Al-Sadr verlangt Schliessung aller amerikanischen Stützpunkte

Al-Sadr forderte einen Zeitplan für den Abzug der «Besatzungskräfte», wie die staatliche irakische Agentur INA meldete. Alle amerikanischen Stützpunkte müssten geschlossen und der Luftraum für US-Militärflugzeuge gesperrt werden. Sollten diese Forderungen erfüllt werden, werde «der Widerstand» ausgesetzt, bis der letzte Soldat das Land verlassen habe. Sollten die USA jedoch dagegen verstossen, würden sie als «feindlicher Staat» behandelt werden.

muktada al-sadr
Muktada Al-Sadr forderte Rückzug amerikanischer Soldaten im Irak. - keystone

Al-Sadr gehört im Irak zu den einflussreichsten Politikern und Predigern. Sein Block hatte bei der Parlamentswahl im Frühjahr 2018 die meisten Sitze gewonnen. Er hat unter den Schiiten in Bagdad und in anderen Städten unzählige Anhänger, die ihm treu folgen.

Auslöser war Tötung von iranischem General

Das irakische Parlament hatte nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA in Bagdad einen Abzug der amerikanischen Truppen gefordert. Iraks Regierung erklärte, sie arbeite an der Umsetzung des Beschlusses.

Konkrete Schritte gibt es bislang nicht. Im Irak sind rund 5000 US-Soldaten im Einsatz. Sie waren unter anderem entsendet worden, um das irakische Militär im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu unterstützen.

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