Am Freitagnachmittag hat der zweite landesweite Lockdown in Israel begonnen. Die Regierung reagiert damit auf die steigenden Corona-Fallzahlen der letzten Zeit.
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Polizeibeamte mit Mund-Nase-Schutz sperren eine Strasse ab. Die israelische Regierung will mit einem zweiten landesweiten Lockdown eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern. - sda - Keystone/dpa/Ilia Yefimovich

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitagnachmittag trat der zweite, dreiwöchige Lockdown in Israel in Kraft.
  • Die Massnahmen werden weitgehend befolgt. In Tel Aviv waren kaum Autos unterwegs.
  • Am Strand der Stadt kam es zu einem kleineren Protest gegen die Massnahmen.
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In Israel wird der zweite landesweite Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus weitgehend befolgt. Auf den Strassen in Tel Aviv etwa waren am Samstag nur vereinzelt Autos zu sehen. Auch Menschen waren kaum unterwegs.

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Passanten tragen Mundschutze, während sie auf einer Strasse in Netanja gehen. In Israel hat der zweite Lockdown begonnen. - dpa-infocom GmbH

Nach Medienberichten gab es allerdings am Strand der Küstenstadt einen kleineren Protest.

Dem Nachrichtenportal ynet zufolge demonstrierten dort etwa 100 Menschen gegen die neuen Vorschriften wie etwa die Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Strandbesuche sind eigentlich untersagt.

Überlastung des Gesundheitssystems verhindern

Die Restriktionen gelten seit Freitagnachmittag für drei Wochen. Die Menschen dürfen sich nur in Ausnahmefällen weiter als 1000 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Dazu gehören etwa der Weg zur Arbeit oder Demonstrationen. Fahrten zwischen einzelnen Städten sind verboten.

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Gegen die Regeln zur Coronavirus-Pandemie gehen in Israel immer wieder Menschen auf die Strasse. - dpa-infocom GmbH

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagiert mit den Massnahmen auf jüngste Corona-Rekordzahlen. Sie will vor allem eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems verhindern.

Der Auftakt des Lockdowns fällt zusammen mit dem jüdischen Neujahrsfest, an dem eigentlich traditionell Familien zusammenkommen. Die Opposition hält der Regierung wegen des Lockdowns Versagen vor. Die Corona-Krise hat der Wirtschaft Israels bereits schwer zugesetzt.

Unzureichende Vorbereitung auf zweite Welle

Netanjahus Regierung hatte bereits im Frühjahr einen Lockdown verhängt, um die Pandemie einzudämmen. Damit erzielte sie Erfolge. Nach Lockerungen stiegen die Zahlen jedoch wieder an.

Benjamin Netanjahu
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. - Keystone/Archiv

Experten warfen der Regierung vor, Massnahmen wie Schulschliessungen zu früh aufgehoben. Das Land sei unzureichend auf eine zweite Corona-Welle vorbereitet worden. Bei vielen Israelis sorgten im Sommer verhängte Massnahmen für Verwirrung und Frust. Daher blieb offen, inwieweit die Menschen bei dem zweiten Lockdown mitmachen.

Die Regierung appellierte immer wieder an die Menschen, sich an Vorschriften wie das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen und Abstandsregeln zu halten.

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