Zusammenstösse zwischen Aktivisten und Peking-Unterstützern in Hongkong

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Hong Kong,

In Hongkong ist es am Samstag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demokratieaktivisten und Unterstützern der Führung in Peking gekommen.

Prügelei in einem Einkaufszentrum
Prügelei in einem Einkaufszentrum - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • In Hongkong kam es zu Schlägereien in einem Einkaufszentrum und auf der Strasse.
  • Die Polizei nahm mehrere Menschen fest.

Prochinesische Demonstranten, die chinesische Flaggen schwenkten und die Nationalhymne sangen, gingen in einem Einkaufszentrum und auf einer Strasse im Stadtviertel Fortress Hill auf Demokratieaktivisten los. Die Polizei nahm mehrere Menschen fest.

In Fortress Hill attackierten Männer, die blaue T-Shirts mit der Aufschrift «Ich liebe die Hongkonger Polizei» trugen, mutmassliche Anhänger der Demokratiebewegung. In Videos in Online-Netzwerken war zu sehen, wie die Angreifer ihre grösstenteils jüngeren Opfer mit Tritten und Faustschlägen traktieren.

Situation eskaliert

Zu Auseinandersetzungen kam es auch im Einkaufszentrum Amoy Plaza im Stadtviertel Kowloon Bay. Wie ein AFP-Fotograf berichtete, hatten sich in dem Einkaufszentrum rund 200 Peking-Anhänger versammelt, die chinesische Flaggen schwenkten und die Nationalhymne sangen.

Als Demokratieaktivisten hinzukamen, eskalierte die Situation. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. Die Schlägereien endeten erst, als Polizisten mit Helmen und Schutzschilden eingriffen. Mehrere junge Demokratieaktivisten wurden vor und in dem Einkaufszentrum festgenommen.

Wie die Zeitung «South China Morning Post» berichtete, kam es auch in einer U-Bahnstation zu Handgemengen.

In Hongkong haben seit Juni Millionen Menschen für ihre demokratischen Grundrechte demonstriert. Dabei gab es wiederholt gewaltsame Zusammenstösse zwischen Demonstranten und der Polizei. Zuletzt kam es aber auch vermehrt zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Peking-Anhängern.

Rücktritt von Lam gefordert

Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone richteten sich anfangs gegen ein geplantes Gesetz, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Unter dem Druck der Kundgebungen zog die Hongkonger Regierung das Gesetz mittlerweile komplett zurück.

Inzwischen richten sich die Proteste generell gegen Hongkongs pekingtreue Führung. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam, eine unabhängige Untersuchung der Polizeigewalt, eine Amnestie für die Festgenommenen sowie freie Wahlen.

Auch für Sonntag wurden neue Protestkundgebungen angekündigt. Eine Grossdemonstration hat die Polizei allerdings untersagt. In der Vergangenheit haben die Aktivisten solche Verbote allerdings immer wieder ignoriert.

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