Als Brüste verkleidete Frauen protestieren vor Facebook-Gebäude
Zahlreiche Frauen haben am Mittwoch in London gegen einen Algorithmus von Facebook demonstriert. Dafür verkleideten sie sich als riesige Brüste.
Das Wichtigste in Kürze
- In London tauchten plötzlich zahlreiche als Brüste verkleidete Frauen auf.
- Mit der Aktion protestierten die Teilnehmerinnen gegen einen Facebook-Algorithmus.
- Dieser löscht Nacktfotos auch dann, wenn sie medizinischen Zwecken dienen.
Vor einem Facebook-Gebäude in London spielten sich am Mittwoch kuriose Szenen ab. Das Gelände wurde von zahlreichen Frauen in aufblasbaren Brustkostümen besetzt!
Wie der «Evening Standard» berichtet, ist ein Algorithmus der Internetplattform Grund für den besonderen Protest. Da Nacktfotos verboten sind, werden Bilder von Brüsten automatisch entfernt. Damit löscht Facebook auch unfreiwillig sogenannte medizinische Tattoos.
Für Frauen, die eine Brustkrebserkrankung überlebt haben, bieten solche Tattoos eine Möglichkeit, ihre Brüste optisch zu rekonstruieren. Die Demonstrantinnen kritisieren, dass mit dem Facebook-Verbot kein Austausch darüber möglich ist.
Facebook nimmt Anliegen ernst
Organisiert wurde der Protest von «World Medical Artist». Die Gruppe macht selbst «Medical Tattoos». Am Protest nahmen Berichten zufolge neben Tätowiererinnen auch Brustkrebsüberlebende teil.
Ein Sprecher von Facebook zeigt gegenüber dem «Evening Standard» Verständnis für das Anliegen. Man schätze die Arbeit, die die medizinischen Tätowierer für die Betroffenen leisten. Er hält fest: «Diese Tattoos sehen oft sehr realistisch aus.»
Genau diese Realitätsnähe mache ihnen das Leben aber schwer, so Facebook. Deshalb seien sie auf die Hilfe der Frauen angewiesen: «Wir ermutigen die Leute, die ein Bild einer Tätowierung posten, dazu, dies deutlich zu machen.»