Polen stuft Hauskatzen als invasive Spezies ein
Die Polnische Akademie der Wissenschaften macht sich bei Katzenfreunden alles andere als beliebt. Das Haustier gilt neu als Gefahr für das lokale Ökosystem.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch in Polen haben viele Menschen eine Katze als Haustier.
- Die Vierbeiner gelten nun aber als invasive und gebietsfremde Art.
- Wissenschaftler fordern: Besitzer sollen ihre Hauskatzen vermehrt drinnen lassen.
Katzen zählen weltweit zu den beliebtesten Haustieren und sind aus unserer Gesellschaft kaum mehr wegzudenken. Kein Wunder, sorgt eine Entscheidung der Polnischen Akademie der Wissenschaften nun für Aufsehen. Denn das Institut stuft die Tiere neu als invasive Art ein!
Konkret steht die Hauskatze jetzt auf der Liste der «invasiven, gebietsfremden Spezies». Dazu gehört unter anderem der Waschbär oder die Mandarinente.
In einer Mitteilung schreibt die Akademie mit Sitz in Warschau, die Hauskatze stelle ein Risiko dar.
Heftige Kritik an Akademie wegen Katzen-Entscheidung
Die Tiere würden beispielsweise zahlreiche Vögel töten und so das lokale Ökosystem gefährden. Deshalb habe sie als invasiv eingestuft werden müssen. Als gebietsfremd gilt die Katze, weil sie ursprünglich aus dem Mittleren Osten stammt, heisst es weiter.
Obwohl es klare Kriterien für eine Aufnahme in die Liste gibt, erntet die Akademie dafür viel Kritik. Viele Katzenhalter sehen darin einen Affront und befürchten schlimme Konsequenzen für ihre Haustiere.
Biologe Wojciech Solarz vom Institut winkt gegenüber «AP» ab. Man würde den Besitzern nur empfehlen, die Katzen in der Brutzeit der Vögel etwas länger drinnen zu halten. Grund für das teilweise sehr negative Feedback sei wohl ein Missverständnis.