EU-Minister wollen mit den USA verhandeln
Finanzminister der EU suchen nach einer Lösung für den Handelsstreit mit den USA.

Finanzministerinnen und -Minister der EU wollen in Verhandlungen mit den USA eine Lösung für den Handelskonflikt finden. Sie stellten sich aber auch klar hinter die Europäische Kommission. Die kommenden 90 Tage müssten weise genutzt werden, sagte der polnische Finanzminister am Freitag in Warschau.
Man sei bereit, mit den USA konstruktive Lösungen zu finden, die für beide Seiten akzeptabel seien. Dies sagte EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis bei seiner Ankunft am Treffen. Gegenmassnahmen zu ergreifen sei nicht die erste Wahl der Kommission, aber man sei bereit, sich zu verteidigen.
US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch Zusatzzölle auf Importprodukte für 90 Tage ausgesetzt. In der Folge hob auch die Europäische Kommission ihre Gegenmassnahmen auf. Die USA beliessen aber Zölle von zehn Prozent auf allen Gütern sowie Zölle auf Aluminium, Stahl, Autos und Autoteile von 20 bis 25 Prozent.
Gemeinsame Front gegen US-Zollpolitik
Deutschland unterstütze die Europäische Kommission bei den Verhandlungen, sagte der deutsche Finanzminister Jörg Kukies bei seiner Ankunft in Warschau. Wenn keine Einigung gefunden werden könne, dann könnten Gegenmassnahmen ergriffen werden. Das unterstütze Deutschland.
Auch der polnische Finanzminister stellte sich hinter die Europäische Kommission. «Wir brauchen einen guten Deal für die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger», sagte Andrzej Domanski.
Kritik an US-Regierung
Die «erratische und unüberlegte» Politik der US-Regierung habe viele negative Auswirkungen. Dies sagte der österreichische Finanzminister, Markus Marterbauer, bei seiner Ankunft am Treffen. Sie führe zu «enormer Unsicherheit für Investoren und Haushalte».
Weiter meinte der Österreicher, dass der grösste wirtschaftliche Schaden auf Länder des «globalen Südens» fallen würde. Also auf den Ländern, die es ohnehin «nicht so leicht» hätten. Es wäre die Aufgabe der EU, auf diese Länder zu schauen und zu achten, denn Europa habe in der Welt das «überlegene Wirtschafts- und Sozialmodell».