USA: Senator will wissenschaftliche Theorien an Schulen verbieten
Ein Senator im US-Bundesstaat will, dass an Schulen nur Fakten vermittelt werden. Deshalb könnte künftig beispielsweise die Evolutionstheorie verboten werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Montana, USA, will ein Senator wissenschaftliche Theorien an Schulen verbieten.
- Dafür hat er einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet.
- Manche befürchten, dass dadurch beispielsweise die Evolutionstheorie verboten würde.
Ein republikanischer Senator in Montana versucht, die Bildung in seinem Bundesstaat auf den Kopf zu stellen. Daniel Emerich will sicherstellen, dass Kindern nur Dinge beigebracht werden, die auch wirklich wahr sind, berichtet das «Montana Public Radio».
Das Problem: Dafür will er per Gesetz wissenschaftliche Theorien im Unterricht verbieten.
Emerich: Theorien sind «Spekulationen»
Im Text des Gesetzesentwurfs heisst es, der Zweck von Bildung sei es, Fakten zu vermitteln. Emerich fordert, dass im Unterricht ausschliesslich Fakten wiedergegeben werden: «Unterricht darf keine Themen beinhalten, die keine wissenschaftlichen Fakten sind», heisst es im Gesetzestext.
Dadurch könnten wissenschaftliche Theorien künftig vom Schulunterricht ausgeschlossen werden. Theorien bestehen im Kern aus gut bewährten Hypothesen und empirischen Fakten, aber eben nicht zwingend nur aus Fakten. Für Emerich handelt es sich daher bei Theorien laut dem Gesetzesentwurf um «Spekulationen».
Genau deshalb haben sich kürzlich 20 Personen bei einer Anhörung vor einem Ausschuss gegen den Gesetzesentwurf ausgesprochen. Sie befürchten, dass dadurch beispielsweise die Evolutions-, Gravitations- oder Zelltheorie im Unterricht verboten werden könnten.
Falls das Gesetz durchkommen würde, dürften wissenschaftliche Theorien ab Juli 2025 nicht mehr an Schulen in Montana gelehrt werden. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist allerdings unklar. Der Gesetzgeber hat sich den Entwurf angeschaut und festgestellt, dass ein solches Gesetz gegen die Verfassung verstossen könnte.