China pumpt wegen Handelsstreit vorsorglich Geld in die Wirtschaft

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Die chinesische Zentralbank versucht Milliardenbeträge für Banken frei zu bekommen, damit die Geldhäuser diese an Unternehmen weitergeben können.

Die chinesische Zentralbank senkt den Mindestreservesatz, den Banken bei ihr als Sicherheit hinterlegen müssen.
Die chinesische Zentralbank senkt den Mindestreservesatz, den Banken bei ihr als Sicherheit hinterlegen müssen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nächste Woche soll es Gespräche zwischen USA und China wegen des Handelsstreits geben.
  • Dies schürte an den Börsen Hoffnung auf eine Lösung des Streits.

Inmitten des Handelsstreits mit den USA wappnet China seine Wirtschaft gegen einen Abschwung. Die Zentralbank senkte heute Freitag den Mindestreservesatz, den Banken bei ihr als Sicherheit hinterlegen müssen.

Dadurch sollen Milliardenbeträge frei werden, die die Geldhäuser an Unternehmen weitergeben und so die Konjunktur anschieben können. Ministerpräsident Li Keqiang kündigte nach einem Besuch bei Grossbanken des Landes an, dass gezielt mehr Spielraum für Kredite vor allem an kleinere Unternehmen gegeben werden soll.

Zudem würden bestimmte Steuern und Abgaben gesenkt. Zugleich kam neue Bewegung in den Zollkonflikt mit den USA: Anfang nächster Woche soll es neue Gespräche der beiden Wirtschaftsmächte in Peking geben. Dies schürte an den Börsen Hoffnung auf eine Lösung des Streits.

Bremsspuren in der Wirtschaft

Die chinesische Zentralbank hatte 2018 angesichts des Handelsstreits mit den USA bereits vier Mal den Mindestreservesatz der Banken gesenkt. Er liegt aktuell bei 14,5 Prozent bei Grossbanken und bei 12,5 Prozent für kleinere Institute. Die Reduzierung um einen vollen Prozentpunkt soll in zwei Schritten erfolgen, und zwar am 15. und 25. Januar.

Der nach den USA zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt macht der Handelsstreit zu schaffen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2018 nur noch um rund 6,5 Prozent gewachsen sein, nachdem es 2017 noch zu 6,9 Prozent gereicht hatte. Die USA und China haben sich gegenseitig mit Importzöllen überzogen.

Neue Gespräche geplant

Für Montag und Dienstag sind laut der Regierung in Peking zwar neue Gespräche zur Beilegung des Konflikts geplant. Dazu wird eine US-Delegation unter der Führung des stellvertretenden Handelsbeauftragten Jeffrey Gerrish in der chinesischen Hauptstadt erwartet.

Aber in China mehrten sich zuletzt die Hinweise auf eine Konjunkturabkühlung auch in Folge des Streits: So schrumpfte die exportabhängige Industrie der Volksrepublik im Dezember erstmals seit zwei Jahren. Die Dienstleister wuchsen dagegen etwas schneller: Hier kletterte der Einkaufsmanagerindex am Jahresende um 0,1 auf 53,9 Punkte.

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