CIA-Theorie zum Corona-Ursprung: China weist Vorwürfe zurück
Die CIA hält einen Laborunfall in China als Ursache der Corona-Pandemie für wahrscheinlich. Peking reagiert empört auf die neue Einschätzung.
Der Streit um den Ursprung der Corona-Pandemie flammt erneut auf. Die CIA hat ihre Einschätzung geändert und hält nun einen Laborunfall in China für wahrscheinlicher als eine natürliche Übertragung.
Dies sorgt für diplomatische Spannungen. China weist die neue Bewertung entschieden zurück, berichtet «ntv».
«Die Theorie eines Laborunfalls sei äusserst unwahrscheinlich», erklärte Aussenministeriumssprecherin Mao Ning laut der «Tagesschau». Sie beruft sich dabei auf eine gemeinsame Untersuchung chinesischer und WHO-Experten.
Mao fordert die USA auf, die «Verleumdung» zu beenden. Sie betont, die Erkenntnisse seien international anerkannt. Die Sprecherin wirft der US-Regierung vor, andere Länder zu beschuldigen.
Corona: Kurswechsel unter neuem CIA-Chef
Der Richtungswechsel erfolgte kurz nach Amtsantritt des neuen CIA-Direktors John Ratcliffe. Unter seiner Führung stuft der Geheimdienst einen Laborunfall nun als wahrscheinlicher ein als eine Tier-Mensch-Übertragung.
Allerdings hält die CIA auch einen natürlichen Ursprung weiterhin für plausibel, berichtet «t-online». Die neue Bewertung basiert laut einem Regierungsvertreter auf einer Neuanalyse bekannter Erkenntnisse.
Ratcliffe hatte die Neubewertung der Pandemie-Ursprünge zur Priorität erklärt. Zuvor hatte sich die CIA nicht auf eine Theorie festgelegt.
Uneinigkeit unter Experten
Die Debatte um den Ursprung des Virus bleibt kontrovers. US-Bundesbehörden, die WHO und viele Wissenschaftler gehen weiterhin von einer Übertragung von Tieren auf Menschen aus.
Ein Unterausschuss des US-Repräsentantenhauses kam hingegen nach zweijähriger Untersuchung zum Schluss, ein Laborunfall in China sei am wahrscheinlichsten. Die Corona-Pandemie forderte allein in den USA 1,1 Millionen Todesopfer.
Weltweit hatte sie massive Auswirkungen wie Lockdowns und Reisebeschränkungen zur Folge.