Coronavirus: Schweiz-Hongkongerin prangert Bund an
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus breitet sich aus. Mehr als 500 Menschen starben, 24'000 sind infiziert.
- Die Deza und die WHO unterstützen betroffene Regionen mit Millionen-Spenden.
- Schickt die Schweiz bald auch Hilfspakete mit Schutzmasken?
Der Coronavirus ist nach wie vor auf dem Vormarsch. Die Zahl der Infektionen und Todesfälle ist bereits auf über 600 gestiegen. Mehr als 30'000 Menschen sind nach offiziellen Angaben mit dem Virus infiziert. Von China aus hat sich das Virus in mindestens 25 Länder ausgebreitet.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO ruft derweil zu Spenden auf, um den betroffenen chinesischen Städten und Regionen zu helfen. Konkret fehlen 675 Millionen Dollar.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus gemäss sollen in einem ersten Schritt 500'000 Atemschutzmasken und 350'000 Paar Gummihandschuhe an 24 Länder verschickt werden.
Österreich schickt Hilfspakete
Auch Österreich plant nun, direkt bei der Virusbekämpfung zu helfen. Das Innenministerium will Dutzende Paletten Hilfsgüter aus Österreich nach China schicken. Dabei sein sollen 2000 Sicherheitsbrillen für medizinisches Untersuchungspersonal, 50'000 OP-Schutzmasken und 2,4 Millionen Untersuchungshandschuhe.
Und die Schweiz? Bisher waren es vor allem Privatpersonen, die Hilfspakete in die betroffenen Regionen geschickt haben. Von offizieller Seite her investiert die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA 600'000 Franken. Die Unterstützung erfolgt gemäss Mitteilung in den betroffenen und gefährdeten asiatischen Ländern, insbesondere Regionen und Gemeinden in China.
Hilfsorganisationen, wie beispielsweise das Schweizerische Rote Kreuz SRK hingegen, halten sich zurück. Mediensprecherin Katharina Schindler sagt zu Nau.ch: «Das SRK entsendet keine Hilfsgüter in Zusammenhang mit dem Corona-Virus nach China und es sind derzeit auch keine solchen Sendungen geplant.»
Schweiz-Hongkongerin fordert Hilfe
Ka Ki wohnt seit 13 Jahren in der Nähe von Baden AG. Sie ist gebürtige Hongkongerin. Gegenüber Nau.ch prangert sie die unterlassene Hilfeleistung an. «Ich würde es total begrüssen, wenn die Schweiz helfen könnte – das würde die leidenden Leute vor Ort wahnsinnig unterstützen.»
Das Problem seien die politischen Beziehungen. «Die Schweiz hat Angst, Hongkong zu helfen, weil sie in viele Handelsbeziehungen mit China verwickelt sind.»