Nicht nur in Wuhan, sondern auch in Hongkong leiden die Menschen unter dem Ausbruch des Coronavirus. Eine Kantonesin berichtet.
Coronavirus
Menschen stehen in Hongkong Schlange, um in einem Geschäft Mundschutzmasken zu kaufen. Der neue Coronavirus breitet sich aus. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich rasant global aus.
  • Auch in Hongkong werden die Reserven an Schutzmasken langsam knapp.
  • Eine Kantonesin erzählt, wie es ihrer Familie in Hongkong geht.
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Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus beeinflusst nicht nur das tägliche Leben in Wuhan und Umgebung. Auch in Hongkong hinterlässt das Virus seine Spuren - Schutzmasken fehlen und Angst macht sich unter der Bevölkerung breit.

Eine Kantonesin erzählt Nau.ch, wie ihre Verwandten in Hongkong die Situation bewältigen.

Hoffnung trotz Coronavirus aufrecht erhalten

Auch in Hongkong werden die Reserven an Schutzmasken langsam aber sicher knapp. «Chinesische Angehörige surfen jetzt nicht mehr auf Zalando, sondern Apotheken-Websites, um Masken für ihre Familien zu finden», so Ka Ki. Sie lebt seit 13 Jahren in der Nähe von Baden (AG).

Auch sie versuche so viele Schutzmasken wie möglich zu ihren Verwandten zu schicken. Doch auch in der Schweiz wird es immer schwieriger an die Masken zu kommen.

Schutzmasken
Ka Kis Schwester aus Hongkong musste nun ihre letzte Box von Schutzmasken öffnen. - zVg

«Meine Familie hat noch eine Box mit Masken. Von diesen dürfen sie höchsten zwei pro Tag nutzen, damit es noch für längere Zeit reicht.» Die Kantonesin macht sich grosse Sorgen um den Gesundheitszustand ihrer Familie.

«Wenn ich mit meiner Familie telefoniere muss ich positiv wirken, ihnen sagen, dass alles gut kommt. Aber wer weiss das schon?»

Papa
Der Vater von Ka Ki geht nur noch mit Schutzmaske vor die Haustüre. - zVg

Auch das sonst normale nach Draussen gehen gestaltet sich immer schwieriger. «Der Kühlschrank wird immer leerer und leerer. Das kann man sich kaum vorstellen. Bald ernährt man sich nur noch, um zu überleben, nicht mehr um gesund zu sein», macht sich Ka Ki Sorgen.

Bewohner von Hongkong fürchten um finanzielle Zukunft

Ein weiteres Problem sei, dass die jetzige Situation die Kantonesen stark an den Sars-Ausbruch im Jahr 2003 erinnert. Schon damals musste die Bevölkerung beinahe rund um die Uhr Masken tragen. «Wir alle werden durch das neue Coronavirus stark an den Sars-Ausbruch erinnert, welcher für viele traumatisch war», erzählt Ka Ki.

Hongkong
Chinesin schützen sich mit allen möglichen Mitteln vor dem neuartigen Coronavirus. - zVg

«In Hongkong hat man nur Anspruch auf 13 Ferientage. Alles darüber hinaus wird vom Lohn abgezogen oder mit der Kündigung bestraft.» Ihre Familie hat Angst, dass sie krank werden und dadurch mehr von der Arbeit verpassen, als erlaubt.

«Darum sind wir auch so vorsichtig, in der Schweiz hält man das vielleicht für übertrieben. Aber wenn in Hongkong jemand krank wird, kann es schnell zu einem grossen finanziellen Problem werden.»

Für die Bewohner von Hongkong herrscht nun bald seit über einem halben Jahr der Ausnahmezustand in der Stadt. Denn zuvor hielten die Hongkong-Demos die Stadt über Monate in Atem.

«Es ist eine sehr belastende Zeit für die Menschen in Hongkong. Zuerst die Proteste und jetzt das Virus – das nagt an einem.» Viele Kantonesen leiden unter starken Stress- und Angst-Störungen.

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