Das umstrittene Geschäft mit Haifischflossen: Hongkong am Pranger
Haie und Rochen wachsen langsam und haben wenig Junge. Deshalb ist Überfischung eine große Gefahr. Der Appetit auf die Flossen in Asien heizt das Geschäft an.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Geschäft mit Haien ist umstritten.
- Dies weil ein Viertel der Hai- und Rochenarten vom Aussterben bedroht sind.
Der chinesische Stadtstaat Hongkong ist nach einem neuen Bericht der Wildschutzorganisation Traffic der mit Abstand grösste Importeur von Haifischflossen.
Der vielfach verpönte Verzehr von Flossen als Delikatesse vor allem in Asien heize den Markt mit den teils vom Aussterben bedrohten Hai- und Rochenarten an. Das berichtet die Organisation, die sich für nachhaltigen Handel einsetzt, am Mittwoch.
Spanien habe hinter Indonesien und vor Indien die zweitgrösste Haifischerei weltweit. Auf der Liste der Top 20 steht aus Europa auch Frankreich auf Platz 13.
Vom Aussterben bedroht
Das Geschäft mit Haien ist umstritten. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt, dass ein Viertel aller Hai- und Rochenarten vom Aussterben bedroht sind.
Zwischen den Jahren 2000 und 2016 wurden jährlich im Durchschnitt gut 16 000 Tonnen Flossen importiert, berichtete Traffic. Der Wert habe bei fast 300 Millionen Dollar (271 Millionen Euro) im Jahr gelegen.
Hongkong war mit Abstand der grösste Importeur, gefolgt von Malaysia, China und Singapur. Bei Hai- und Rochenfleisch waren zwischen 2008 und 2017 Brasilien, Spanien, Uruguay und Italien die grössten Importeure.