Nancy Pelosi: Deswegen ist sie China seit 1991 ein Dorn im Auge
Der Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan schlägt hohe Wellen, China fühlt sich angegriffen. Dies hat auch mit Pelosis Besuch des Tian'anmen-Platzes 1991 zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, ist zu Besuch in Taiwan.
- China reagiert gereizt, fährt mit grossem Militär-Geschütz auf.
- Dies überrascht weniger, wenn man die Vorgeschichte zwischen China und Pelosi kennt.
Nancy Pelosi (82) besucht Taiwan und trifft sich mit ranghohen Politikern des Landes. Sie hat in Gesprächen bereits die Unterstützung der USA zugesichert.
Der Inselstaat liegt 180 Kilometer von Chinas Festland entfernt und wird von China als zum Land gehörende Provinz angesehen. Die Insel selbst bezeichnet sich als «Republik China» und sieht sich als eigenständiges Land an.
Der Besuch der Sprecherin des US-Abgeordnetenhauses erzürnt China. Das Land reagiert mit Militärübungen, die gefährlich nahe an Taiwans Gewässern durchgeführt werden.
Doch weshalb provoziert China ausgerechnet jetzt? Pelosi ist zwar die ranghöchste US-Politikerin seit einem Vierteljahrhundert, die Taiwan besucht. Aber bei weitem nicht die erste US-Politikerin.
Nancy Pelosi erzürnte China 1991
Etwas Licht ins Dunkel dürfte deswegen ein Blick in die Vergangenheit bringen. 1991 besuchte Nancy Pelosi gemeinsam mit dem Demokraten Ben Jones und dem Republikaner John Miller Peking. 1989 fand das Tian'anmen-Massaker statt. China schlug damals einen Studenten-Protest blutig nieder.
Die drei US-Politiker statteten dem geschichtsträchtigen Platz zwei Jahre später einen Besuch ab. Dabei überraschten sie ihre Gastgeber. Sie rollten ein Banner aus und legten weisse Blumen nieder. Das kam gar nicht gut an, Sicherheitskräfte reagierten postwendend und versuchten, die Politiker vom Platz zu bugsieren.
Seither ist das Verhältnis zwischen China und Pelosi merklich angespannt.