Temu-Verkäufer protestieren gegen Strafen bei Online-Billighändler

Dennis Kittler
Dennis Kittler

China,

Schicken Kunden bestellte Ware zurück, bittet die Online-Plattform Temu ihre Verkäufer neuerdings zur Kasse. Die chinesischen Händler protestieren dagegen.

Temu
Temu-Verkäufer müssen neuerdings heftige Strafen zahlen, wenn Kunden Ware zurückgeben. - Hannes P Albert/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunderte chinesische Temu-Verkäufer haben gegen Strafen der Plattform protestiert.
  • Wenn Kunden Ware zurückschicken, fordert Temu neuerdings viel Geld von den Händlern.
  • Für die meist kleinen Einzelhändler geht es um ihre Existenz.

Hunderte chinesische Temu-Verkäufer haben Anfang der Woche vor dem Hauptquartier des Online-Händlers in Guangzhou protestiert. Auslöser waren hohe Strafen, die Temu den Textilhändlern auferlegte, berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters».

Einigen der Protestierenden sei es gelungen, in das Gebäude einzudringen, berichtet die Zeitung «South China Morning Post». Auf X veröffentlichte Videos zeigen nicht nur eine grosse Menschenansammlung vor dem Gebäude, sondern auch Dutzende Händler im Inneren.

Temu Verkäufer
Chinesische Temu-Verkäufer protestieren vor der Konzernzentrale der Online-Handelsplattform. - X/@bxieus

Die Proteste haben ihren Ursprung in den im April von Temu festgelegten neuen Strafenregeln. So muss bei Rücksendungen von Artikeln nicht nur der Kaufpreis erstattet werden. Auch wird eine Strafzahlung an Temu fällig, die den Kaufpreis um ein Vielfaches übersteigen kann.

«Ich habe kein Problem damit, wenn ich den Kunden das Geld zurückerstatten muss», sagte eine Händlerin gegenüber «Reuters». Allerdings wolle sie ein Ende der Bestrafungen.

Temu ist für Verkäufer Tor zu weltweitem Markt

Temu ist eine Plattform, die Direktverkäufe zwischen chinesischen Herstellern und europäischen Käufern ermöglicht. Kleinen chinesischen Händlern eröffnet sich so ein weltweiter Markt.

Die Temu-Erlöse machen für sie oft einen grossen Teil ihres Einkommens aus, sagte Mark Steier, E-Commerce-Experte, dem Portal «Golem.de». Bleibe es bei den hohen Strafzahlungen, sei ihre Geschäftsgrundlage in Gefahr.

Kaufst du bei Temu, Shein und Co. ein?

Auch in der Schweiz wächst der Widerstand gegen die chinesische Billig-Online-Plattform. Der Branchenverband Swiss Retail Federation hat im Mai beim Staatssekretariat für Wirtschaft Beschwerde gegen Temu Schweiz eingereicht. Dabei geht es um widerrechtliche Werbung und Irreführung.

Beschwerden von Kunden gibt es ebenfalls immer wieder. Diese betreffen nicht nur die teils mangelhafte Qualität der Produkte. Auch kommen Bestellungen mitunter schlichtweg gar nicht erst an.

Kommentare

User #5055 (nicht angemeldet)

Bei Temu sind alle Artikel viel,viel günstiger...gleiche Qualität wie anderswo...aber keine Wucherpreise CH!!!

User #4727 (nicht angemeldet)

Ich habe eine 100% IV, für mich ist die Schweiz schon lange viel zu teuer mit all ihren Wuchrerpreisen, man sollte lieber mal etwas dagegen tun, damit arme oder wenigverdienende Menschen wie ich, die wegen der unsinnigen Preisen in der Schweiz, gezwungen werden, im Ausland (vor allem auch Deutschland) einzukaufen, wo es eben noch möglich ist, aber das will man uns ja nebst temu etc. auch noch verbieten, Ich bekomme sehr wenig von den Ergänzungsleistungen und muss bei Migros, Coop und Co. genau so viel bezahlen, wie ein Normal- oder Wohlverdienender, ich muss sogar jede Woche etwas auf die Seite legen, damit ich Ende Jahr die hohen Steuern in der Schweiz bezahlen kann. Hier in der Schweiz wird alles immer teurer, den Mittelstand gibt es bald nicht mehr, also sollen die schweizer Detailhandel aufhören zu jammern, denen geht es allen immer noch sehr gut. Ihr Bundes-, National- und Ständeräte macht lieber mal etwas gegen all die Wucherpreise in der Schweiz, dann können arme Menschen wie ich auch wieder in der Schweiz einkaufen, denn niemand versetzt sich in die Lage eines Armen oder eben wenigverdienenden!!!

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