Ukraine-Krieg: Holt Russland militärische Ausrüstung aus China ab?
Ein ukrainisches News-Portal berichtet von geheimen Russland-Flügen nach China. Die Chinesen streiten ab, Waffen für den Ukraine-Krieg zu liefern.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Frachtflugzeuge sollen häufig nach China geflogen sein, letzte Woche zehnmal.
- Gemäss Beobachtern sollen die russischen Flieger militärische Ausrüstung abgeholt haben.
- Auf dem Rückflug sollen die «Antonow An-124 Ruslan» ihre Transponder ausgeschaltet haben.
Die Allianz zwischen China und Russland gegen «den Westen» wurde seit Beginn des Ukraine-Kriegs wiederholt hinterfragt. Xi Jinping hat öffentlich mehr Distanz zu Wladimir Putin vorgespielt: Doch jetzt zeigt sich, dass die russische Föderation auf seinen Freund zählen kann.
Gemäss dem ukrainischen News-Portal «Defence Express» sind vergangene Woche mehrere «Antonow An-124 Ruslan»-Flugzeuge zwischen Moskau und China hin- und hergeflogen. Die aus der Sowjetunion-Zeit stammenden Flugzeuge haben einen grossen Frachtraum. Sie gehören laut dem Flugtracking-Dienst «Radarbox» dem Unternehmen «Volga-Dnepr».
Ausrüstung im Ukraine-Krieg wohl dringend benötigt
Aufgrund des Flugzeugtyps und der Destinationen – Zhengzhou und Urumtschi – vermuten Beobachter, dass der Kreml chinesische, militärische Ausrüstung erhält. Zhengzhou sei ein grosses «Logistik- und Industriezentrum», wo sich unter anderem das chinesische Rüstungsunternehmen Norinco befindet. Urumtschi ist in der Uiguren-Provinz Xinjiang und soll ebenfalls ein Industriezentrum sein, schreibt «Defence Express». Das auf Telegram veröffentlichte Video soll in Zhengzhou aufgenommen worden sein.
Beobachter in China sollen gesehen haben, wie Körperpanzer, Helme und Kleider in die Flugzeuge verfrachtet worden sei. Verdächtig soll zudem sein, dass die An-124 ihre Transponder während der Rückflüge ausschalten. So sind sie auf Flugradare nicht auffindbar. In sieben Tagen sollen neun Flüge nach China gestartet und nur drei zurückgeflogen sein.
Aus den Flügen lässt sich gemäss der ukrainischen Seite schliessen, dass die Transporte zeitsensitiv seien. Ansonsten hätte Russland die Güter auch per Schiene transportieren lassen. Die Autoren merken aber auch an, dass wohl nicht alle Flüge für dieselben Zwecke gemacht wurden. Darüber liesse sich aber nur rätseln.