Wieso Chinesen Esel für ihre Produkte quälen
Das Wichtigste in Kürze
- Für ein in China beliebtes Heilmittel müssen jährlich Millionen Esel auf brutalste Weise sterben.
- Und das nur, weil die Pharmaindustrie die Haut des Tieres benötigt.
- Das Medikament ist derart beliebt, dass China die Vierbeiner sogar aus anderen Ländern importieren muss.
Es sind Aufnahmen, die kaum in Worte zu fassen sind: Chinesische
Farmer schlagen Eseln mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf, schneiden ihnen
die Kehle durch und lassen sie wehrlos auf dem Boden zurück. Und das nur, um
Profit zu schlagen. Denn für die Herstellung einer traditionellen Medizin verwenden
führende chinesische Pharmaunternehmen die Haut des Vierbeiners.
Ejiao, so der Name des Medikaments, gilt mittlerweile als Wundermittel
gegen alles – zumindest in China. So soll es die Blutzirkulation verbessern, Schlafstörungen
vermindern oder gegen Erkältungen vorbeugen. Doch Dr. Lee Yuming relativiert gegenüber
der Tierschutzorganisation Peta: «Über Ejiao herrscht eine falsche Vorstellung
– es ist nicht die effektivste Medizin zur Verbesserung der Blutzirkulation,
obwohl es seit Langem in der traditionellen Medizin eingesetzt wird.»
Ein boomender Markt
Wie der britische «Guardian» berichtet, müssen jährlich rund
vier Millionen Esel ihr Leben für die Pharmaindustrie geben. Die Tendenz ist
steigend, weshalb die Tiere sogar aus anderen Ländern importiert werden. Derweil ist der Preis pro Tier in die Höhe geschnellt
– So stark, dass bereits
neun afrikanische Länder einen Ausfuhrstopp für Eselhäute verhängt haben.