Xi Jinping reist möglicherweise nicht zum G20-Gipfel nach Rom
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping wird dem Gipfel der grossen Industrieländer (G20) Ende Oktober in Rom möglicherweise fernbleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Chinas Staatschef wird möglicherweise nicht am G20-Gipfel in Rom teilnehmen.
- Als Grund werden Chinas extrem strenge Corona-Vorsichtsmassnahmen angegeben.
- Schon seit Mitte Januar 2020 hat Xi Jinping die Volksrepublik nicht mehr verlassen.
Als Grund gelten Chinas extrem strenge Vorsichtsmassnahmen wegen der Corona-Pandemie. Die Finanzagentur Bloomberg berichtete am Mittwoch, chinesische Diplomaten hätten Spitzenbeamte der G20-Gruppe schon bei einem Treffen im September in Florenz informiert, dass Xi Jinping nicht beabsichtige, persönlich teilzunehmen. Zur Begründung hätten sie auf Chinas strikte Schutzmassnahmen gegen das Virus verwiesen.
Seit Mitte Januar 2020 hat Xi Jinping die Volksrepublik nicht mehr verlassen. Auch hat er seit eineinhalb Jahren keine Staatsgäste mehr empfangen. Wegen der strikten Schutzmassnahmen für Peking konnten die wenigen ausländischen Politiker, die ins Land durften, nur in anderen Städten Gespräche führen. In der Regel fordert China bei der Einreise auch zwei bis drei Wochen Quarantäne. Mit seinen rigorosen Massnahmen hat das Land das Virus seit Sommer 2020 weitgehend unter Kontrolle gebracht.
Wohl kein erstes Treffen mit Biden
Sollte Xi Jinping nicht nach Rom fliegen, kann es dort auch nicht zu einem ersten persönlichen Treffen mit US-Präsident Joe Biden nach dessen Amtsantritt im Januar kommen. Die Beziehungen zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften sind angespannt. Schon Ende August hatte die «South China Morning Post» berichtet, dass Xi Jinping nur eine Teilnahme per Videoschalte an dem Gipfel am 30. und 31. Oktober erwäge. Ob dennoch eine kleine chinesische Delegation anreist, ist unklar.
China spielt bei vielen Themen des Gipfels eine zentrale Rolle: Das gilt sowohl für den Klimaschutz als auch für die Ankurbelung der Weltwirtschaft, den Kampf gegen die Pandemie samt Verteilung von Impfstoffen und für aussenpolitische Krisenherde wie Afghanistan. Wegen der laufenden Ferien in China mit der «Goldenen Woche» nach dem Nationalfeiertag war im Aussenministerium zunächst keine Bestätigung für die angeblichen Pläne zu bekommen.