Aluhüte entführen «5G-Techniker» in Peru
Funkmasten werden in Brand gesteckt und gesprengt. Jetzt haben peruanische Verschwörungstheoretiker aus Angst vor 5G sogar mehrere Techniker entführt.
Das Wichtigste in Kürze
- 5G ist weltweit ein emotionales Thema.
- Aus Angst vor 5G wurden in Peru acht Mobilfunktechniker gefangen gehalten.
- In Peru gibt es jedoch noch gar keine 5G-Technologie.
Die Kontroverse um 5G flacht nicht ab. Während sich die wildesten Verschwörungstheorien breit machen, greifen Gegner zu immer rabiateren Methoden. Erst werden Funkmasten in verschiedenen Ländern verbrannt und gesprengt. In Peru wurden nun sogar Mobilfunk-Techniker entführt und vier Tage lang festgehalten.
Die abstruse Geschichte spielte sich vergangene Woche in Libertadores Chopcca ab. Das kleine Dorf befindet sich rund 500 Kilometer südöstlich der peruanischen Hauptstadt Lima.
Knapp 400 Einwohner hatten der achtköpfigen Reparatur-Mannschaft untersagt, das Dorf zu verlassen, ehe sie die Funkmasten abgebaut haben.
Auch Einwohner der umliegenden Dörfer Paucará und Yauli beteiligten sich an der Aktion, berichtet «Golem» unter Berufung auf ein Lokalradio. Insgesamt seien es rund 1000 Menschen gewesen, welche die Entführung unterstützt hatten.
Peru hat kein 5G
Erst als eine Kommission intervenierte und klarstellte, dass Peru über gar keine 5G-Funkmasten verfüge, lockerte sich die Stimmung. Vergangenen Samstag wurde das Personal freigelassen.
Im November 2019 wurde erst ein 10-Millionen-Dollar-Vertrag für neue 3G- und 4G-Dienste in Peru ausgehandelt. 5G ist in Peru also noch Zukunftsmusik.