Bald kommt der Edge Browser auf Chromium Basis
Das Wichtigste in Kürze
- Der Microsoft Browser «Edge» wird demnächst auf Chromium umgestellt.
- Auch Google Chrome basiert auf Chromium.
- Microsoft strebt nun Entwicklungen an, die auch Google betreffen dürften.
Edge heisst der aktuelle Internet-Browser aus dem Hause Microsoft. Es handelt sich dabei um den Nachfolger des Internet Explorers. Dieser alte Schinken ist zwar aktuell auf mehr Computern installiert als Edge, dürfte jedoch bald ausgemustert werden.
Aktuell gibt es bereits eine Chromium-Testversion, die definitive Umstellung soll demnächst folgen. Was bedeutet das?
Chromium ist ein Open-Source-Projekt des Suchmaschinisten Google. Wie der Name vermuten lässt, basiert ein Grossteil des Google Browsers Chrome auf Chromium.
Doch auch andere Browser basieren auf Chromium. So zum Beispiel Opera (seit 2013) oder Vivaldi (seit 2015). Nun will auch Microsoft mitmischen.
Der Entscheid für Chromium
Im Dezember letzten Jahres hatte der Software-Gigant Microsoft verkündet, dass er das eigene Browser-Engine aufgeben will. Stattdessen wolle er auf die Chromium-Plattform setzen. Gemäss «Googlewatchblog» harzte es mit der Entwicklung.
Offenbar hatte man die internen Zuständigkeiten von Engine und Browser separiert. Es gab also ein für die Funktionseinheit zuständiges Team, während ein anderes für den Browser selbst zuständig war.
Unkoordiniert, langsam und kostenaufwändig ging die Entwicklung von Edge deswegen vonstatten. Mit der Umstellung wolle man nun einen Neuanfang wagen. Doch mit welchen Verbesserungen kann der Nutzer rechnen?
Die Veränderungen
Dass der Microsoft-Browser neu auf Chromium basieren wird, soll für Edge-User mitunter Vorteile hinsichtlich Kompatibilität bringen. Aktuell können nur Erweiterungen aus dem Microsoft Store heruntergeladen werden. Künftig könnte man theoretisch Apps aus dem Chrome Web Store beziehen. Weiter könnte es sein, dass Edge seinen Platz auf Linux-Distributionen findet.
Doch Microsoft möchte nicht nur seine eigene Chromium-Version weiterentwickeln, sondern den gesamten Quellcode von Chromium verbessern, wie «Googlewatchblog» weiter berichtet.
Und da Chromium auch für Browser wie Chrome verwendet wird, dürften von Microsoft angeregte Veränderungen auch dort Einzug halten.
Wie Microsoft auf Chrome Einfluss nehmen könnte
Mit CTRL+F (für «find») öffnet sich bekanntermassen das Suchfeld. Aktuell wird jeweils eine leere Textbox angezeigt.
Microsoft spielt nun mit der Idee, dass ein auf der Website markierter Begriff automatisch in die Suchbox Einzug hält. So müsste man diesen nicht mehr eintippen.
Weiter will der Software-Riese die Kontrast-Einstellungen verbessern. Der immer beliebtere «Dark-Mode» soll auch im Browser-Einzug halten. Dies, wenn auf Windows 10 der «Hohe Kontrast» aktiviert ist.
Bisher ist lediglich die Preview-Version des kommenden Edge-Browsers erhältlich. In dieser ist nicht allzu viel Neues zu sehen. Herunterladen lässt sie sich hier.