Chromecast mit Google TV im Nau.ch-Test — der Plug-in-Smart-TV
Mit anderthalb Jahren Verspätung schafft es der Chromecast mit Google TV in die Schweiz. Trotzdem überzeugt der «DIY-Smart-TV» in der Praxis auf ganzer Linie.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor wenigen Wochen lancierte Google den Chromecast mit Google TV auch in der Schweiz.
- Der Dongle verwandelt jedes HDMI-Gerät in einen Smart-TV mit modernem Interface.
- Gerade bei den unzähligen Streamingdiensten ist Google TV der Retter in der Not.
Ende Mai lancierte Google einen brandneuen Chromecast — zumindest für uns. Der Chromecast mit Google TV ist praktisch überall sonst schon seit Herbst 2020 erhältlich.
Nichtsdestotrotz hat Nau.ch den neuen Streaming-Stick des Suchmaschinisten nochmals unter die Lupe genommen. Und tatsächlich: Noch heute ist der Chromecast mit eigenem OS eine praktische Ergänzung für den modernen Haushalt.
Google TV als Retter in der Streaming-Flut
Gegenüber den bisherigen Google-Streaming-Sticks, welche schon bald seit zehn Jahren verkauft werden, gibt es beim neuen Modell zwei Hauptmerkmale: die Fernbedienung und Google TV. Letzteres ist das Smart-TV-Interface, welches auch zunehmend auf diversen Fernsehern zum Einsatz kommt. Früher hiess dieses noch Android TV.
Einmal per HDMI eingestöpselt und am Strom angesteckt, kann praktisch jeder Bildschirm als Smart-TV verwendet werden. Gerade im Zeitalter des Streamingdienst-Überflusses ist Google TV ein wahrer Lebensretter. Auf dem Stick können gängige Apps installiert und direkt genutzt werden. Darunter sind YouTube, Netflix, Disney+, Amazon Prime, Spotify, Zattoo, die Liste ist schier unbegrenzt.
Was das Ganze besonders macht, ist, dass Google TV quasi als Hauptzentrale aller Streamingdienste dient. Auf der Startseite werden Inhalte aus allen Diensten angezeigt, welche mit dem Google-Konto verknüpft sind. So muss nicht jede einzelne App geöffnet werden, um darin nach Serien und Filmen zu suchen.
Zudem können bis zu sechs Personen mit dem eigenen Google-Account Profile auf dem Chromecast erstellen. Pluspunkt: Alle Nutzer bekommen eine eigene Startseite mit wirklich gut personalisierten Empfehlungen.
Der Remote zum «DIY-Smart-TV»
Das zweite Highlight, die Fernbedienung des Chromecast, ist ein wahrer Alleskönner. Selbstredend wird mithilfe dieser das Interface auf dem Streaming-Stick bedient. Dank HDMI-CEC und Infrarot kann sie aber auch mit praktisch jedem anderen denkbaren Gerät kommunizieren. So lässt sich etwa einrichten, dass der Powerbutton den TV ansteuert, während die Lautstärke-Wippe mit dem 1980er-Verstärker kommuniziert.
Weiter verfügt die Remote über einen Google-Assistant-Button. Dieser kann Stranger Things auf Netflix starten, Philips-Hue-Lampen ansteuern und den Feed der smarten Überwachungskamera auf dem TV anzeigen. Zu guter Letzt gibt es noch zwei vorprogrammierte Buttons, welche als Shortcut zu YouTube oder Netflix dienen.
Einziger Minuspunkt der Fernbedienung: Sie läuft mit Batterien. Ein via USB-C aufladbarer Akku oder etwa wie bei Samsungs neuen Remotes ganz ohne Batterie wäre wünschenswert. Und: bei der weissen Variante verfärben sich die Knöpfe schon nach über einem Jahr.
Der Chromecast mit Google TV: Smart-TV für alle
Auch wenn der neue Chromecast hierzulande mit ordentlicher Verspätung ankam, ist er noch heute ein wirklich starkes Produkt. Die Investition lohnt sich für alle, die einem alten Fernseher nochmals neues Leben einhauchen wollen. Aber auch für ältere Smart-TVs mit eigenem OS dürfte das Upgrade auf Google TV eine Überlegung wert sein. Vor allem, wer gleich mehrere Streaming-Abos hat, dürfte Googles Smart-TV-Betriebssystem schätzen.
Der Chromecast mit Google TV ist bei Google selbst für 69,99 Franken erhältlich. Das ist zwar mehr, als bisherige Chromecasts kosteten, der entsprechende Mehrwert ist aber klar vorhanden.